Illegaler Welpenhandel: Tierschützer fordern konsequente EU-Maßnahmen gegen den lukrativen Schmuggel

Hundewelpen, Welpenhandel
Symbolfoto: Rishu Bhosale

Der illegale Welpenhandel nimmt in Europa dramatisch zu – mit gravierenden Folgen für Tiere, Halter und den seriösen Heimtiermarkt. Die Tierschutzorganisation TASSO e.V. schlägt Alarm und fordert einen politischen Kurswechsel im Umgang mit dem grenzüberschreitenden Haustierhandel.

Ein Milliardengeschäft auf Kosten des Tierschutzes

Der Handel mit illegal gezüchteten Welpen hat sich in den letzten Jahren zu einem europaweiten, organisierten Milliardengeschäft entwickelt. Besonders betroffen sind osteuropäische Länder, aus denen die Tiere unter tierschutzwidrigen Bedingungen exportiert werden. Die Welpen stammen häufig aus Massenvermehrungen, in denen die Muttertiere als regelrechte „Zuchtmaschinen“ fungieren – dauerhaft trächtig, schlecht versorgt und ohne Rücksicht auf ihre Gesundheit.

Die Jungtiere werden viel zu früh von ihren Müttern getrennt, mangelhaft sozialisiert und häufig krank oder ungeimpft über nicht regulierte Onlineplattformen verkauft. Viele Käufer bemerken erst nach dem Kauf, dass sie ein krankes Tier erworben haben – mit emotionalen und finanziellen Konsequenzen.

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Leidtragende auf allen Seiten

Die Folgen des illegalen Welpenhandels sind vielfältig:

  • Muttertiere leiden unter dauerhafter Ausbeutung und fehlender tierärztlicher Versorgung.

  • Welpen sind oft schwer krank, verhaltensauffällig und nicht geimpft.

  • Käufer stehen nach dem Kauf häufig hilflos vor hohen Tierarztkosten und dem Leid des Tieres.

  • Seriöse Züchter geraten unter Druck durch ruinöse Konkurrenz und den Vertrauensverlust in die gesamte Branche.

  • Andere Haustiere in Haushalten oder Tierheimen sind durch eingeschleppte Krankheiten gefährdet.

Langfristige Schäden für überlebende Tiere

Selbst wenn ein Welpe überlebt, sind die langfristigen Folgen oft erheblich. Durch die frühe Trennung von der Mutter und die fehlende Prägung zeigen viele Tiere ausgeprägte Verhaltensstörungen: Angst, Aggressivität und mangelnde soziale Verträglichkeit sind keine Seltenheit. Diese Problematiken belasten sowohl die Halter als auch das Tier nachhaltig.

Forderung nach EU-weitem Vorgehen

TASSO e.V. fordert klare gesetzliche Vorgaben auf europäischer Ebene sowie eine engmaschige Kontrolle des Onlinehandels mit Tieren. Dazu gehören:

  • Ein EU-weites Verbot von Tierverkauf über nicht registrierte Plattformen

  • Lückenlose Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht aller Hunde

  • Konsequente Kontrolle und Sanktionierung illegaler Transporte

  • Mehr Aufklärung für Verbraucher über die Risiken beim Kauf von Tieren aus unseriösen Quellen

Fazit: Nachhaltiger Tierschutz braucht konsequentes Handeln

Der illegale Welpenhandel bleibt ein drängendes Tierschutzproblem in Europa. Um langfristig Leid zu verhindern, müssen politische Entscheidungsträger tätig werden – mit klaren Regeln, internationaler Zusammenarbeit und besserer Verbraucheraufklärung. Nur so kann das Geschäft mit dem Tierleid effektiv gestoppt werden.