Luchs überfahren: Tragischer Unfall auf der A98

Ein seltener Luchs wurde auf der A98 überfahren. Dieser tragische Vorfall betont die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen für wandernde Wildtiere in Baden-Württemberg.
Foto: Markus Wittmann

Ein seltener Luchs wurde bei einem Streifzug durch Baden-Württemberg auf der Autobahn A98 bei Binzen im Kreis Lörrach überfahren. Der Vorfall ereignete sich am 12. März 2025 und endete für das Tier tödlich. Diese Tragödie unterstreicht die Gefahr, die Autobahnen für wandernde Wildtiere darstellen.

Individuelle Identifikation des überfahrenden Luchses

Bei dem überfahrenen Luchs handelte es sich um ein unbekanntes männliches Exemplar. Die Fellzeichnung, die wie ein Fingerabdruck zur Identifikation dient, zeigte, dass das Tier weder sesshaft noch eines der kürzlich ausgewilderten Luchse war.

Bisherige Sichtungen des Luchses

Der Luchs, der auf der A98 überfahren wurde, war nicht zum ersten Mal in der Region unterwegs. Seine ersten Nachweise stammen aus dem Oktober 2024 am Feldberg. Danach wurde er im Dezember am Schluchsee und zuletzt im Februar 2025 bei Kandern gesichtet. Diese Beobachtungen zeigen, dass das Tier weite Strecken im Schwarzwald zurückgelegt hatte.

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Bedeutung des Unfalls für den Artenschutz

Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) betonte die Tragweite dieses Verlusts: „Bei seltenen Tierarten wie dem Luchs, wo es letztendlich um jedes einzelne Individuum geht, ist jeder Verlust einer zu viel und besonders bitter.“ In Baden-Württemberg gibt es derzeit nur sechs bekannte Luchse. Der Unfall auf der A98 verdeutlicht, wie wichtig Schutzmaßnahmen für wandernde Wildtiere sind.

Fortschritte im Wiederansiedlungsprojekt

Trotz dieses tragischen Vorfalls gibt es Fortschritte beim Bestandsstützungsprojekt für Luchse. Das ausgewilderte Luchsweibchen Verena und der Luchskuder Reinhold haben sich gut im Nordschwarzwald etabliert. Zudem wurde der residente Luchskuder Toni in der Nähe von Verena gesichtet. Diese Entwicklung gibt Hoffnung auf Nachwuchs und langfristige Bestände.

Luchs überfahren: Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen gegen Unfälle

Der Unfall, bei dem der Luchs auf der A98 überfahren wurde, verdeutlicht die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen für Wildtiere. Johannes Enssle, Landesvorsitzender des Naturschutzbunds (Nabu), fordert mehr Wildtierdurchlässe und Grünbrücken entlang der Autobahnen. Besonders im Rheintal stellen die Verkehrsadern eine große Gefahr für wandernde Arten wie Luchs, Wildkatze, Wolf und Rothirsch dar.

Häufung von Unfällen mit Luchsen auf Autobahnen

Dieser Vorfall ist kein Einzelfall. Bereits im September 2024 wurde ein Luchs an der A5 bei Bad Krozingen überfahren. Im Januar 2024 kam ein weiteres Exemplar an der A8 bei Remchingen ums Leben. Diese Unfälle zeigen, dass dringend Maßnahmen zum Schutz dieser seltenen und wertvollen Tiere ergriffen werden müssen.

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