
Ab dem 1. Juli 2026 gilt in ganz Österreich eine neue Regelung: Der Haustierführerschein wird verpflichtend für alle, die einen Hund oder bestimmte exotische Tiere halten möchten. Wenn du planst, ein solches Tier aufzunehmen, musst du einen speziellen Sachkundekurs absolvieren – andernfalls darfst du es nicht halten. Damit will der Gesetzgeber das Tierwohl verbessern und Fehlhaltungen verhindern.
Der sogenannte Sachkundenachweis besteht aus einem mindestens vierstündigen Theorieteil und – bei Hunden – zusätzlich aus zwei Stunden praktischer Schulung. Du lernst dabei unter anderem:
gesetzliche Vorgaben zur Tierhaltung
Impfempfehlungen und Gesundheitsvorsorge
typische Verhaltensweisen und Bedürfnisse deines Tiers
Tipps zur artgerechten Erziehung und Haltung
Außerdem bekommst du Infos über die Kosten, die mit der Tierhaltung verbunden sind. Damit du gut vorbereitet bist, startet der Kurs mit den wichtigsten Grundlagen.
Der Haustierführerschein in Österreich betrifft in erster Linie künftige Hundehalter. Doch auch die Haltung von Reptilien, Amphibien und Papageienvögeln ist betroffen. Für diese Exoten ist zumindest ein vierstündiger Theoriekurs vorgesehen – jedoch ohne Praxisanteil.
Bereits bestehende Hundebesitzer bekommen eine Übergangsfrist, um den Nachweis nachzuholen. Für Katzen und Kleintiere brauchst du derzeit noch keinen Sachkundenachweis. Trotzdem fordern viele Tierschützer, dass die Regelung künftig auch auf diese Tierarten ausgeweitet wird.
Zuvor gab es in Österreich unterschiedliche Vorgaben je nach Bundesland. In Wien waren Sachkundenachweise für sogenannte Listenhunde bereits verpflichtend. Ab Juli 2026 werden alle bisherigen landesspezifischen Regelungen durch den Haustierführerschein in Österreich ersetzt.
Das sorgt nicht nur für mehr Klarheit, sondern auch für mehr Gerechtigkeit: Künftig gelten für alle Tierhalter dieselben Bedingungen – egal, ob sie in Wien, Tirol oder der Steiermark leben.
Neben dem Haustierführerschein in Österreich plant die Regierung zusätzliche Maßnahmen für mehr Tierwohl. Beispielsweise sollen Züchter künftig eine Genehmigung benötigen, wenn sie mehr als zwei Würfe pro Jahr planen.
Auch gegen Qualzuchten geht man strenger vor. Eine wissenschaftliche Kommission prüft betroffene Rassen, sodass es zu Zuchtverboten kommen kann. Gleichzeitig sollen die Strafen bei Tierquälerei verschärft und der illegale Welpenhandel stärker bekämpft werden.
Die Einführung des Haustierführerschein in Österreich hat vor allem ein Ziel: Tiere besser schützen. Denn viele Anschaffungen erfolgen spontan – ohne das nötige Wissen oder Bewusstsein für die Verantwortung. Das neue Gesetz soll dem vorbeugen.
Darüber hinaus reduziert es die Zahl der Tierheimabgaben, die oft auf Überforderung zurückgehen. Somit setzt Österreich ein klares Zeichen im europäischen Tierschutz und nimmt eine Vorreiterrolle ein.
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