
Teddyhamster zählen zur Familie der Goldhamster und zeichnen sich durch ihr besonders langes, seidiges Fell aus. Vor allem männliche Tiere entwickeln eine auffällige Haarpracht. Aufgrund ihres kuscheligen Aussehens erinnern sie an kleine Teddybären – daher der Name.
Die Tiere sind dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber schlafen sie am liebsten in ihren Höhlen oder Rückzugsorten. Erst ab dem späten Nachmittag beginnen sie, ihr Gehege zu erkunden. Teddyhamster leben allein. Sie benötigen keinen Artgenossen, sondern bevorzugen ein eigenes Revier. Wer zwei Tiere zusammensetzt, riskiert Kämpfe und Verletzungen.
Ursprünglich stammt der Goldhamster – und damit auch der Teddyhamster – aus den Halbwüsten Syriens. Zoologen entdeckten die Art in den 1930er-Jahren und brachten sie nach Europa. Schon bald begannen Züchter damit, verschiedene Fellvarianten zu entwickeln. Aus dieser gezielten Auswahl entstand schließlich der Teddyhamster.
Teddyhamster unterscheiden sich optisch stark von kurzhaarigen Goldhamstern. Ihre langen Haare erfordern mehr Aufmerksamkeit. Besonders das Fell männlicher Tiere wächst schnell und dicht, während Weibchen meist ein etwas kürzeres Haarkleid haben. Trotz dieser Unterschiede behalten Teddyhamster den neugierigen und verspielten Charakter ihrer goldfarbenen Vorfahren.
Teddyhamster brauchen viel Platz und abwechslungsreiche Umgebung. Handelsübliche Gitterkäfige reichen in den meisten Fällen nicht aus. Stattdessen solltest du auf ein großzügiges Gehege setzen – ideal ist ein Terrarium oder Holzgehege mit einer Grundfläche von mindestens 100 × 50 cm. Auch die Höhe spielt eine Rolle: 50 cm ermöglichen Kletter- und Versteckmöglichkeiten.
Stelle sicher, dass du tiefes Einstreu (mindestens 20 cm) einsetzt. Teddyhamster lieben es, Gänge zu graben. Ohne diese Möglichkeit entwickeln sie Frust oder Verhaltensstörungen. Ideal eignet sich eine Mischung aus Hanf, Heu, und ungedüngter Erde.
Zusätzlich brauchst du:
Ein sicheres Laufrad (mindestens 28 cm Durchmesser, ohne Sprossen)
Mehrere Verstecke wie Korkröhren, Häuser oder Tontöpfe
Eine Buddelkiste mit Sand oder Erde
Beschäftigungsmaterial wie Kartons, Klopapierrollen oder Futterspiele
Stelle das Gehege an einem ruhigen Ort auf, fern von direktem Sonnenlicht, Heizkörpern und lauten Geräuschen. Der Teddyhamster schätzt einen festen Tag-Nacht-Rhythmus und eine stressfreie Umgebung.
Teddyhamster ernähren sich in freier Natur sehr abwechslungsreich. Auch in der Heimtierhaltung solltest du auf Vielfalt achten. Die Basis bildet eine hochwertige Trockenfuttermischung aus Körnern, Saaten, getrockneten Kräutern und etwas Gemüse. Fertige Futtermischungen aus dem Fachhandel enthalten oft Zucker oder Honig – wähle daher eine naturbelassene Mischung oder stelle sie selbst zusammen.
Zusätzlich kannst du täglich kleine Portionen Frischfutter anbieten. Gut vertragen werden zum Beispiel:
Gurke
Karotte
Apfel
Paprika (ohne Kerne)
Zucchini
Meide Obstsorten mit viel Fruchtzucker sowie blähende Gemüsearten wie Kohl. Teddyhamster brauchen außerdem tierisches Eiweiß. Einmal pro Woche reicht ein kleines Stück gekochtes Ei, etwas Joghurt oder ein Mehlwurm.
Tausche täglich das Trinkwasser aus. Achte darauf, dass die Trinkflasche funktioniert oder biete stattdessen eine flache Schale an.
Das lange Fell des Teddyhamsters braucht Pflege – aber keine aufwendige Prozedur. In der Regel putzt sich der Hamster selbst. Dennoch solltest du regelmäßig prüfen, ob sich Verfilzungen gebildet haben. Vor allem hinter den Ohren oder unter dem Bauch sammeln sich schnell Einstreureste.
Falls nötig, kannst du mit einer weichen Zahnbürste vorsichtig kämmen. Verwende niemals eine normale Haarbürste – die Borsten sind zu hart. Falls sich doch einmal Knoten bilden, hilft nur eine behutsame Kürzung mit einer abgerundeten Schere. Besser ist es, durch gutes Einstreu und regelmäßige Kontrolle Verfilzungen zu vermeiden.
Teddyhamster wirken zunächst scheu. Sie reagieren sensibel auf Geräusche, Licht und fremde Gerüche. Du solltest ihnen in den ersten Tagen viel Ruhe gönnen. Vermeide es, das Tier sofort in die Hand zu nehmen.
Sobald dein Teddyhamster aus seinem Versteck kommt, kannst du ihn sanft an deine Stimme gewöhnen. Sprich ruhig mit ihm, bleib in seiner Nähe und biete Leckerli aus der Hand an. So verknüpft er deine Anwesenheit mit positiven Erfahrungen. Nach ein paar Tagen nimmt er mutig Futter aus der Hand. Später klettert er möglicherweise auch auf deine Finger oder Handfläche.
Zwinge ihn nie zu Kontakt. Hebe ihn nur dann hoch, wenn es wirklich nötig ist – zum Beispiel bei einer Kontrolle. Nimm ihn dabei mit beiden Händen auf, damit er sich sicher fühlt.
Trotz ihrer Beliebtheit geraten Teddyhamster oft in ungeeignete Hände. Viele Käufer unterschätzen ihren Platzbedarf und ihre Eigenständigkeit. Zu den typischen Fehlern zählen:
Ein zu kleiner Käfig (unter 80 × 40 cm)
Gitterböden oder Laufräder mit Sprossen
Zu viel Frischfutter oder Leckerlis
Ständiges Wecken am Tag
Verzichte auf Käfigzubehör aus Plastik. Holz, Kork und Keramik sind sicherer und gesünder. Biete deinem Teddyhamster täglich Beschäftigung, aber respektiere seinen Rhythmus. Wer den Hamster tagsüber weckt, stört seinen Biorhythmus – das kann zu Aggressionen oder Erkrankungen führen.
Der Teddyhamster bringt viel Freude – vorausgesetzt, du respektierst seine Eigenheiten. Er braucht kein Kuscheltier zum Anfassen, sondern einen sicheren, abwechslungsreichen Lebensraum. Wenn du sein Verhalten verstehst, bietet dir der Teddyhamster viele spannende Beobachtungsmomente. Er klettert, gräbt, rennt und entdeckt. Mit Geduld entsteht Vertrauen – und genau darin liegt der Reiz dieses kleinen Wesens.