Könnten 100 unbewaffnete Männer einen Gorilla besiegen? Diese provokante Frage stellte ein Nutzer auf der Plattform X (ehemals Twitter). Was zunächst wie ein absurder Gedankengang wirkte, entwickelte sich rasant zu einem viralen Phänomen. Der ursprüngliche Beitrag erreichte über 230 Millionen Aufrufe. Innerhalb kürzester Zeit beteiligten sich Millionen an der Diskussion. In Memes, Kommentaren und Umfragen wurde das Szenario aus allen Blickwinkeln beleuchtet – von strategischen Ideen bis zu philosophischen Betrachtungen über das menschliche Ego.
Der erfolgreiche YouTuber MrBeast, mit bürgerlichem Namen Jimmy Donaldson, beteiligte sich auf seine eigene, medienwirksame Weise an der Diskussion. Er veröffentlichte ein Bild eines künstlich generierten Gorillas mit der Frage: „Brauchen wir 100 Männer, um das zu testen? Gibt es Freiwillige?“ Tausende folgten seinem Aufruf mit humorvollen Reaktionen, darunter auch prominente Persönlichkeiten wie der YouTuber IShowSpeed. MrBeast ist bekannt für extreme Challenges und aufwendig produzierte Videos, die häufig Millionenbeträge verschlingen. Dass er die Debatte nicht ganz ernst meint, war vielen klar – doch seine Reichweite verlieh der Diskussion eine neue Dynamik.
Auch Elon Musk ließ es sich nicht nehmen, seinen Kommentar abzugeben. Mit einem sarkastischen „Klar, was ist schon das Schlimmste, was passieren kann?“ beteiligte sich der Unternehmer an der laufenden Diskussion. Seine ironische Reaktion wurde tausendfach geliked und geteilt, was dem Thema noch mehr Aufmerksamkeit bescherte. Die Mischung aus Prominenz, Absurdität und Humor machte das Gedankenspiel zu einem der meistdiskutierten Themen des Tages auf Social Media.
Weniger begeistert zeigte sich die Tierrechtsorganisation PETA. Sie kritisierte MrBeast öffentlich für die Verharmlosung von Gewalt gegen Tiere – selbst wenn sie nur hypothetisch sei. Solche Ideen könnten laut PETA dazu beitragen, Empathie gegenüber Tieren zu untergraben. Sie forderte den Influencer auf, seine Reichweite verantwortungsvoller zu nutzen. MrBeast sei zwar bekannt für wohltätige Aktionen und großzügige Spenden, doch die Darstellung eines gewalttätigen Szenarios gegenüber einem Tier überschreite eine Grenze.
Der Wildtierbiologe Kaleb Judd lieferte eine fachliche Einordnung der Idee, ob 100 unbewaffnete Männer einen Gorilla besiegen könnten. Ein ausgewachsener Silberrücken-Gorilla ist laut Judd in der Lage, mit bloßer Kraft Menschen schwer zu verletzen. In den ersten Minuten eines solchen Kampfes könnte er enormen Schaden anrichten. Selbst mit zahlenmäßiger Überlegenheit wäre ein Sieg nicht garantiert. Laut Judd könnte der Gorilla höchstens dann überwältigt werden, wenn er stark erschöpft wäre – und das auch nur von einer Gruppe von 30 bis 40 Männern, nicht ohne schwere Verletzungen auf beiden Seiten. Die Idee sei aus biologischer Sicht vollkommen unrealistisch und gefährlich in ihrer Verbreitung.
Könnten 100 unbewaffnete Männer einen Gorilla besiegen? Diese ursprünglich scherzhafte Frage löste eine Welle an Reaktionen aus – von unterhaltsam bis alarmierend. Die Debatte zeigt, wie schnell sich ein Meme in eine gesellschaftliche Diskussion verwandeln kann. Was als viraler Spaß begann, mündete in ernste Fragen über Verantwortung, Gewaltverherrlichung und den Umgang mit Tieren. Das Internet liebt Extremszenarien – doch nicht jeder Hype bleibt ohne Konsequenzen.