Ein tragischer Vorfall sorgt weltweit für Entsetzen: Ein Känguru tötet einen Tierpfleger auf der beliebten 5-Star Farm im US-Bundesstaat South Carolina. Die Attacke zeigt, wie gefährlich selbst scheinbar friedliche Tiere werden können, wenn grundlegende Verhaltensregeln missachtet werden. Die Farm galt als Vorzeigeprojekt – bis zu diesem Schicksalstag im Mai 2025.
Am Abend des 10. Mai 2025 wurde der 52-jährige Eric Slate tot im Känguru-Gehege aufgefunden. Er war nicht nur erfahrener Tierpfleger, sondern auch Bruder des Farmbesitzers. Die Obduktion ergab schwere innere Verletzungen durch Tritte und Schläge – ein typisches Abwehrverhalten bei männlichen Kängurus. Obwohl Eric Slate mit dem Tier vertraut war, endete der Kontakt tödlich.
Nach ersten Ermittlungen soll er mehrfach mit dem Tier „gespielt“ haben. Laut Experten könnte das Känguru dieses Verhalten als Herausforderung oder Bedrohung verstanden haben. Das Tier reagierte instinktiv – mit einem Angriff.
Ein Känguru tötet einen Tierpfleger – ein Satz, der schwer zu begreifen ist. Denn Kängurus gelten meist als harmlos und neugierig. Tatsächlich sind vor allem männliche Rote Riesenkängurus territorial, durchsetzungsstark und bis zu 90 Kilo schwer. Kommt es zu Konflikten, greifen sie auf ihre natürliche Waffe zurück: kraftvolle Tritte mit den Hinterbeinen und scharfe Krallen.
Unmittelbar nach dem Angriff begannen Polizei und Arbeitsschutz mit den Ermittlungen. Der Betreiber der 5-Star Farm betonte, dass keine Gefahr für Besucher bestand, da der Angriff innerhalb eines gesicherten Arbeitsbereichs geschah. Das Tier wurde nicht eingeschläfert – denn der Fehler lag offenbar beim Menschen.
Doch der Fall wirft Fragen auf: Sollten Kängurus überhaupt in Streichelzoos gehalten werden? Wie weit darf menschliche Nähe zu Wildtieren gehen, ohne die Sicherheit zu gefährden?
Das Verhalten von Eric Slate war gut gemeint, aber riskant. Laut der Känguru-Expertin Michelle Jones zeigen männliche Tiere in der Paarungszeit ein starkes Bedürfnis nach Dominanzverhalten. Wer sich frontal nähert oder Augenkontakt sucht, riskiert als Gegner wahrgenommen zu werden – selbst bei handaufgezogenen Tieren.
Solche Missverständnisse zwischen Tier und Mensch können schwerwiegende Folgen haben. Besonders in Einrichtungen, die Wildtiere für Besucher zugänglich machen, braucht es klare Regeln und geschultes Personal.
Zwar gilt die 5-Star Farm als vorbildlich, doch tödliche Unfälle zeigen, dass selbst dort nicht alles kontrollierbar ist. Experten empfehlen:
Diese Hinweise gelten sowohl für Mitarbeitende als auch für Besucher. Denn selbst gutmütige Tiere können plötzlich aggressiv reagieren – insbesondere, wenn sie sich bedrängt fühlen.
In Australien starb 2022 ein 77-jähriger Mann durch sein eigenes Känguru – ebenfalls durch eine tödliche Verwechslung von Dominanzverhalten. Auch dort war das Tier nicht auffällig, sondern handzahm. Ähnlich wie auf der 5-Star Farm zeigte sich, wie schnell eine Beziehung zwischen Mensch und Wildtier eskalieren kann.
Tierschutzorganisationen fordern nun striktere Regeln. In South Carolina gibt es kaum Vorschriften zur Haltung exotischer Tiere. Ein Umstand, der im aktuellen Fall besonders brisant erscheint.
Sollten Wildtiere wie Kängurus unter strengerer Beobachtung stehen? Oder ist die Verantwortung allein beim Betreiber zu suchen?
Die 5-Star Farm hat angekündigt, ihre Sicherheitskonzepte zu überarbeiten. Das betroffene Tier bleibt am Leben – doch es wird nicht mehr für Besucherkontakt eingesetzt. Auch Schulungen für Mitarbeitende wurden verschärft.
Der tragische Tod von Eric Slate hat viele Menschen betroffen gemacht. Gleichzeitig dient er als Mahnung: Tiere folgen Instinkten – und diese lassen sich nicht vollständig kontrollieren.