Mädchen in Öhringen von Hund attackiert: Ermittlungen laufen

In Öhringen biss eine amerikanische Bulldogge ein zwölfjähriges Mädchen ins Genick. Die Stadt verhängte Auflagen, die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Foto: Ostap Senyuk

Ein schockierender Vorfall ereignete sich am Sonntag in Öhringen (Hohenlohekreis): Eine amerikanische Bulldogge biss ein zwölfjähriges Mädchen ins Genick. Der Angriff geschah, als das Kind mit zwei anderen Kindern auf einem Trampolin spielte. Auch der Vater des Mädchens wurde verletzt, als er versuchte einzugreifen.

Hund greift plötzlich an – Kind und Vater verletzt

Die spielenden Kinder ahnten nichts Böses, als die amerikanische Bulldogge plötzlich zuschnappte. Sie biss dem zwölfjährigen Mädchen ins Genick und ließ erst los, als der Vater des Kindes dazwischen ging. Doch auch er wurde gebissen – in die Hand.

Warum der Hund so aggressiv reagierte, ist bislang unklar. Möglicherweise fühlte er sich durch das Trampolinspringen gestresst. Ein weiteres Kind, die Tochter des Hundehalters, versuchte, das Tier am Halsband zurückzuhalten. Doch dieser Versuch könnte den Hund zusätzlich aufgebracht haben.

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Stadt verhängt Auflagen – Polizei prüft den Fall

Nach dem Angriff reagierten die Behörden umgehend. Die Stadt Öhringen verhängte sofortige Maßnahmen gegen den Hundehalter:

  • Der Hund muss ab sofort einen Maulkorb tragen.
  • Er darf nur noch angeleint geführt werden.
  • Die Hundeführerstaffel der Polizei überprüft das Tier.

Zusätzlich laufen Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung.

Warum griff die Bulldogge an?

Bislang war die amerikanische Bulldogge unauffällig. Der Hundehalter besitzt sie seit zweieinhalb Jahren. Experten gehen davon aus, dass plötzliche Umweltreize – etwa schnelle Bewegungen oder Lärm – bei manchen Hunden Unsicherheit oder Stress auslösen können. Ob dies in diesem Fall zutrifft, müssen die Ermittlungen zeigen.

Rechtliche Lage: Kein Listenhund, dennoch gefährlich?

In Baden-Württemberg gelten amerikanische Bulldoggen nicht als sogenannte Listenhunde. Das bedeutet, dass sie nicht automatisch als gefährlich eingestuft werden. Dennoch kann die Stadt in Einzelfällen Maßnahmen ergreifen, wenn ein Hund auffällig wird.

Die Polizei machte keine weiteren Angaben zum Gesundheitszustand des verletzten Mädchens. Fest steht jedoch: Die Familien kannten sich bereits vor dem Vorfall.

Fazit: Konsequenzen für Halter und Hund

Der Angriff von Öhringen zeigt, wie schnell eine vermeintlich harmlose Situation eskalieren kann. Obwohl die amerikanische Bulldogge zuvor nicht auffällig war, griff sie plötzlich an. Die Stadt hat strenge Auflagen verhängt, während die Polizei weiter ermittelt. Ob der Hund dauerhaft als gefährlich eingestuft wird, bleibt abzuwarten.