Windhundrennen sind eine jahrhundertealte Tradition, die in vielen Ländern als Sport und Unterhaltungsform praktiziert wird. Doch aus Sicht des Tierschutzes sind sie äußerst umstritten. Während Befürworter die Rennen als harmlosen Wettkampf sehen, der die natürlichen Laufbedürfnisse der Hunde fördert, kritisieren Tierschützer die mit dem Sport verbundenen Haltungsbedingungen, Trainingsmethoden und die Konsequenzen für ausgediente Hunde.
Windhunde, insbesondere Greyhounds, werden oft gezielt für Rennen gezüchtet. In Ländern mit kommerziellen Rennbetrieben, wie den USA, Irland oder Australien, werden jährlich tausende Hunde gezüchtet – weit mehr als tatsächlich ins Rennen kommen. Dies führt zu einer hohen Zahl an unerwünschten Welpen, die oft getötet oder unter schlechten Bedingungen weitergegeben werden.
Die Rennhunde selbst verbringen einen Großteil ihres Lebens in engen Käfigen oder Zwingern, meist mit minimalem Sozialkontakt und ohne angemessene Beschäftigung. Regelmäßige Bewegung außerhalb des Trainings ist in vielen Fällen stark eingeschränkt.
Um Windhunde auf Höchstleistung zu trimmen, kommen fragwürdige Methoden zum Einsatz. Dazu gehören:
Windhundrennen sind gefährlich. Die Hunde erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h, was bei Stürzen oder Zusammenstößen mit anderen Hunden zu schweren Verletzungen führen kann. Häufige Verletzungen sind Knochenbrüche, Muskelrisse oder sogar tödliche innere Blutungen.
Hunde, die nicht mehr leistungsfähig sind oder sich verletzen, werden in vielen Fällen einfach entsorgt – entweder durch Tötung oder durch Verbringung in überfüllte Tierheime.
Windhunde haben eine natürliche Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren, können jedoch oft schon mit 2 bis 4 Jahren nicht mehr am Rennbetrieb teilnehmen. Viele von ihnen landen in Tierheimen oder werden euthanasiert, weil sie als „wertlos“ gelten. Zwar gibt es Tierschutzorganisationen, die sich für die Vermittlung ehemaliger Rennhunde als Haustiere einsetzen, doch die Zahl der ausgesonderten Hunde übersteigt oft die Kapazitäten der Vermittlungsstellen.
In vielen Ländern stehen Windhundrennen mittlerweile unter starker Kritik oder sind bereits verboten. Großbritannien und Australien sind weiterhin für ihre große Rennszene bekannt, doch Proteste und Aufklärungskampagnen haben die öffentliche Meinung zunehmend verändert. So auch in Deutschland, wo kommerzielle Windhundrennen nicht etabliert sind. Hier gibt es jedoch Hobbyrennen unter strengen Auflagen.
Einige Länder, darunter Argentinien und Neuseeland, haben Windhundrennen mittlerweile vollständig verboten. Auch in den USA wurden viele Rennbahnen geschlossen, und der Bundesstaat Florida, einst ein Zentrum des Windhundsports, hat 2021 den Rennbetrieb eingestellt.
Aus Tierschutzsicht überwiegen die negativen Aspekte von Windhundrennen. Die Ausbeutung der Hunde für Wettzwecke, die schlechten Haltungsbedingungen, das hohe Verletzungsrisiko und die systematische Tötung von unerwünschten Tieren machen diesen Sport ethisch fragwürdig. Zwar gibt es Versuche, den Windhundsport durch strengere Regulierungen zu reformieren, doch viele Tierschutzorganisationen plädieren für ein vollständiges Verbot.
Der Trend zeigt, dass Windhundrennen in immer mehr Ländern als nicht mehr zeitgemäß gilt. Stattdessen wächst die Unterstützung für Initiativen, die ehemalige Rennhunde in liebevolle Haushalte vermitteln, wo sie ein artgerechtes Leben führen können.