Lebenshöfe bieten geretteten Tieren ein sicheres Zuhause und eine zweite Chance im Leben. In Deutschland gibt es immer mehr dieser besonderen Orte, an denen Tiere, die aus Massentierhaltung, Versuchslaboren oder schlechter Privathaltung stammen, dauerhaft Schutz finden. Lebenshöfe setzen sich für artgerechte Haltung und umfassende Pflege ein.
Lebenshöfe, oft auch Gnadenhöfe genannt, sind Einrichtungen, die Tieren ein Zuhause auf Lebenszeit bieten. Anders als Tierheime vermitteln sie keine Tiere weiter, sondern sorgen dauerhaft für deren Wohlergehen. Dabei stehen das Wohl und die Unversehrtheit der Tiere im Mittelpunkt.
Lebenshöfe unterscheiden sich in mehreren Aspekten von klassischen Tierheimen oder landwirtschaftlichen Betrieben:
Keine kommerzielle Nutzung: Tiere werden nicht zur Profitgenerierung gehalten.
Artgerechte Haltung: Jeder Hof stellt sicher, dass die Bedürfnisse der Tiere berücksichtigt werden.
Umfassende medizinische Versorgung: Kranke und verletzte Tiere erhalten die notwendige Pflege.
Bildungsarbeit: Viele Höfe informieren über Tierschutz und ethische Alternativen.
Der Erdlingshof
Ein Beispiel für einen erfolgreichen Lebenshof ist der Erdlingshof. Hier leben über 100 Tiere, darunter Rinder, Pferde, Schweine und Hühner. Regelmäßige Führungen sensibilisieren Besucher für eine tierleidfreie Ernährung und den respektvollen Umgang mit Tieren.
Going Artenreich
Going Artenreich verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: Neben der Versorgung von Tieren werden Naturschutzprojekte unterstützt. Der Betreiber Harald Stoiber betont: „Ein Huhn, das keine Eier mehr legt, soll trotzdem alt werden dürfen. Ist ein Tier krank, wird es gepflegt.“ Dies zeigt, dass Lebenshöfe Verantwortung übernehmen.
Die Finanzierung stellt für viele Lebenshöfe eine Herausforderung dar. Die Kosten für Futter, Unterhalt und medizinische Versorgung sind hoch.
Typische Einnahmequellen sind:
Spenden und Patenschaften
Ehrenamtliche Arbeit
Zusätzliche Angebote wie nachhaltige Ferienunterkünfte
Lebenshöfe sind nicht nur Zufluchtsorte für gerettete Tiere, sondern auch wichtige Botschafter für einen respektvollen Umgang mit Tieren. Sie vermitteln Wissen über Tierschutz und setzen sich gegen Speziesismus ein.
Lebenshöfe gewinnen zunehmend an Bedeutung, da das Bewusstsein für Tierschutz steigt. Viele Höfe arbeiten mit veganen und tierrechtlichen Initiativen zusammen, um eine langfristige Veränderung im Umgang mit Tieren zu bewirken.
Sie sind nicht nur Orte der Rettung, sondern leisten einen wertvollen Beitrag zur Aufklärung und Sensibilisierung für den Tierschutz. Ihre Arbeit zeigt, dass ein respektvoller und mitfühlender Umgang mit Tieren möglich und notwendig ist.