Feinstaubbelastung bei Haustieren: Bei diesen Symptomen besteht Gesundheitsgefahr

Um Haustiere vor Feinstaub zu schützen, sollte die Belastung im Haushalt so gering wie möglich gehalten werden.
Foto: Mochamad Arief

Feinstaub stellt nicht nur für Menschen, sondern auch für Haustiere ein Gesundheitsrisiko dar​. Die winzigen Partikel dringen tief in die Atemwege ein und können dort Entzündungen und nachhaltige Schäden verursachen. Im Folgenden werden wir daher die wichtigsten Hintergründe zur Feinstaubbelastung bei Haustieren beleuchtet – von gesundheitlichen Auswirkungen über Quellen und Symptome bis hin zu Risikogruppen, Schutzmaßnahmen, Studienergebnissen und dem Vergleich zum Menschen.

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Auswirkungen von Feinstaub auf die Gesundheit von Haustieren

Haustiere können durch eingeatmeten Feinstaub ähnlich beeinträchtigt werden wie Menschen. Atemwegserkrankungen treten besonders hervor: Chronische Bronchitis, Asthma (z. B. felines Asthma bei Katzen) und andere Lungenprobleme wurden bei Tieren mit längerer Feinstaub-Exposition vermehrt beobachtet​. Die feinen Partikel gelangen bis in die Lungenbläschen und lösen dort Entzündungsreaktionen aus. Studien zeigen, dass schlechte Luftqualität in Innenräumen die bereits vorhandenen Bronchial- und Lungenerkrankungen bei Hunden und Katzen verschlimmern kann​.

Neben den Atemwegen kann Feinstaub auch Herz-Kreislauf-Probleme begünstigen. Chronische Feinstaubexposition wird – analog zum Menschen – mit Belastungen des Kreislaufsystems in Verbindung gebracht​.

Hauptquellen von Feinstaub in Innenräumen

In Innenräumen gibt es vielfältige Feinstaubquellen, die für Haustiere (und Menschen) problematisch sein können. Tabakrauch produziert große Mengen Feinstaub und setzt toxische Partikel frei. Haustiere in Raucherhaushalten nehmen diese Partikel ständig auf – teils direkt über die Atemluft, teils indirekt über ihr Fell, auf dem sich Rauchpartikel ablagern).

Beim Kochen, insbesondere Braten oder Frittieren, entstehen feine Partikel (Öl- und Rauchpartikel), die die Raumluft belasten​. Ohne Dunstabzug können diese längere Zeit in der Wohnung schweben und eingeatmet werden.

Symptome der Feinstaubbelastung bei Haustieren

ierärzte raten, auf Anzeichen wie häufiges Husten, Würgen oder heftiges Niesen zu achten, da diese auf gereizte Atemwege hinweisen können. Auch Atemnot, also eine erschwerte, angestrengte Atmung oder Hecheln in Ruhe, ist ein Warnsignal. Besonders kritisch wird es, wenn ein Tier nach körperlicher Aktivität plötzlich Luftnot zeigt. Reizstoffe im Feinstaub können zudem Nasenausfluss, Niesen sowie gerötete und tränende Augen verursachen. Manche Tiere reiben sich vermehrt Nase oder Augen aufgrund von Juckreiz oder Irritationen. Ein allgemeiner Leistungsabfall oder anhaltende Müdigkeit kann ebenfalls ein Anzeichen für eine durch Feinstaub reduzierte Lungenfunktion sein. Das Tier wirkt dann weniger spielfreudig, schläft mehr oder ermüdet bei Spaziergängen schneller als üblich.

Langfristig können sich chronische Atemwegserkrankungen entwickeln. Asthma tritt bei Katzen relativ häufig auf und kann sich unter hoher Feinstaubbelastung verschlimmern, was sich in Anfällen mit keuchender Atmung äußert. Hunde können eine chronische Bronchitis mit anhaltendem Husten oder eine chronische Nasenschleimhautentzündung entwickeln. Wiederkehrende Lungenentzündungen oder Infekte der Atemwege heilen schlechter aus, wenn dauerhaft Reizpartikel eingeatmet werden. Nach langer Exposition sind auch Krebserkrankungen möglich. Bei Hunden wurden Nasentumore mit Luftschadstoffen in Verbindung gebracht, insbesondere bei Rassen mit längerer Nase, da sich dort mehr Partikel ablagern. Kurzschnäuzige Hunde hingegen entwickeln eher Lungentumore, weil die Partikel ungefilterter in die Lunge gelangen. Katzen aus Raucherhaushalten neigen zu Lungenkrebs und durch Ablagerungen giftiger Rückstände im Fell, die beim Putzen aufgenommen werden, auch zu Tumoren in der Mundhöhle.

Treten ein oder mehrere dieser Symptome auf, sollte das Tier tierärztlich untersucht werden. Akute Atemnot stellt einen Notfall dar. Oft sind die Symptome unspezifisch und entwickeln sich schleichend, bessern sich jedoch bei besserer Luftqualität – was ein Hinweis darauf sein kann, dass Feinstaub eine Rolle spielt.

So schützt du dich und dein Haustier vor Feinstaub

Um Haustiere vor Feinstaub zu schützen, sollte die Belastung im Haushalt so gering wie möglich gehalten werden. Eine der effektivsten Maßnahmen ist eine rauchfreie Umgebung, da Haustiere in Nichtraucherhaushalten nachweislich gesündere Lungen haben. Wer nicht auf Zigaretten verzichten kann, sollte draußen rauchen oder einen vom Tier getrennten Raum nutzen. Regelmäßiges Stoßlüften hilft, Innenraumschadstoffe zu verdünnen und abzutransportieren, idealerweise zu Zeiten, in denen die Außenluft relativ sauber ist. In stark belasteten Gegenden kann ein Luftreiniger mit HEPA-Filter Feinstaub aus der Raumluft entfernen und empfindlichen Tieren Erleichterung verschaffen. Auch das Abdichten von Fenstern und Türen kann verhindern, dass ungefilterte Außenluft eindringt.

Haushaltsstaub sollte regelmäßig und möglichst schonend entfernt werden. Statt trockenem Staubwischen empfiehlt sich feuchtes Wischen, um Partikel zu binden. Beim Staubsaugen sollte ein Gerät mit Feinstaubfilter verwendet werden, damit aufgesaugter Staub nicht wieder in die Luft gelangt. Tierdecken, Kissen und Teppiche sollten oft gewaschen oder ausgeklopft werden, um dort abgesetzte Partikel zu entfernen. Auch die Emissionen im Haushalt sollten reduziert werden. Duftkerzen, Räucherwerk oder Kochdämpfe können zusätzliche Schadstoffe freisetzen, weshalb sie in Haushalten mit empfindlichen Tieren nur mit Vorsicht genutzt werden sollten.

Beim Heizen mit Kaminholz sollte auf trockene, schadstoffarme Brennstoffe geachtet werden, um die Luftqualität nicht unnötig zu belasten. Der Schlafplatz des Tieres sollte besonders sauber gehalten werden. Staubarme Kleintierstreu und spezielle Katzenstreus helfen, die Feinstaubentwicklung zu reduzieren. Regelmäßiges Bürsten der Tiere kann ebenfalls verhindern, dass Haare und Hautschuppen mit Staub vermischt in der Luft schweben. In der Wohnraumgestaltung kann es helfen, Laserdrucker und andere Feinstaubquellen in einen separaten Raum zu verlagern und Teppichböden durch glatte Böden zu ersetzen, die sich leichter staubfrei halten lassen. Zimmerpflanzen tragen zwar minimal zur Luftreinigung bei, ersetzen aber keine Luftfilter.

Feinstaubbelastungen bei Haustieren: Darauf musst du achten

Die Auswirkungen von Feinstaub auf Menschen und Haustiere sind ähnlich, da die biologischen Prozesse der Partikelaufnahme und -ablagerung vergleichbar sind. Feinstaub führt bei beiden zu Atemwegsproblemen, Allergien, Asthmaanfällen und Herz-Kreislauf-Belastungen. Während einige Haustiere Symptome schwerer äußern, können sie diese nicht verbal mitteilen, wodurch Erkrankungen oft erst spät erkannt werden. Vögel reagieren extrem empfindlich und gelten als Indikatoren für schlechte Luftqualität, während Katzen durch das Putzen zusätzlich Schadstoffe oral aufnehmen. Hunde sind je nach Schnauzenform unterschiedlich betroffen: Langnasige Rassen sind anfälliger für Nasentumore, während kurznasige Rassen mehr Lungenschäden durch ungefilterte Partikel erleiden. Da Haustiere eine kürzere Lebensspanne haben, können sich Langzeiteffekte schneller manifestieren. Studien zeigen jedoch deutlich, dass Feinstaub die Gesundheit von Haustieren beeinträchtigt. Da Tiere denselben Luftraum mit Menschen teilen, profitieren beide von sauberer Luft. Durch gezielte Maßnahmen gegen die Feinstaubbelastungen bei Haustieren kann sowohl die menschliche als auch die tierische Gesundheit nachhaltig geschützt werden.

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