Superstar Bubbles: Das bewegte Leben des Affen von Michael Jackson

Bubbles, besser bekannt als der Affe von Michael Jackson, ging 1984 in den Besitz von Michael Jackson über, wodurch er weltberühmt wurde.
Originalfoto von Christian Bueltemann; Redaktionelle Bearbeitung durch Haustiere Aktuell

Der Schimpanse Bubbles, besser bekannt als der Affe von Michael Jackson, wurde am 30. April 1983 in Austin, Texas geboren. Seine ersten Lebensmonate verbrachte er in einem biomedizinischen Labor, in dem er früh von seiner Mutter getrennt wurde. Diese Entscheidung markierte den Beginn einer ungewöhnlichen und oft umstrittenen Lebensgeschichte. Zunächst wurde er von einem Hollywood-Tiertrainer gekauft, ehe er 1984 schließlich in den Besitz von Michael Jackson überging.

Ein Leben im Rampenlicht

Als Michael Jackson den kleinen Affen Bubbles adoptierte, war dieser noch ein Jungtier. Jackson nahm ihn in sein persönliches Umfeld auf und behandelte ihn wie ein Familienmitglied. Bubbles begleitete den Popstar auf Tourneen rund um die Welt, darunter vier Jahre lang durch Japan. Die Medien berichteten damals begeistert über den ungewöhnlichen Begleiter. In Tokio teilte sich Bubbles eine luxuriöse Zwei-Zimmer-Suite mit Jackson und nahm sogar an einem offiziellen Empfang mit dem Bürgermeister von Osaka teil.

Bubbles wurde in Jacksons Alltag vollständig integriert. Er durfte im selben Bett schlafen, am Esstisch Platz nehmen und gemeinsam mit Jackson Filme im hauseigenen Kino schauen. Der Sänger behauptete sogar, Bubbles habe beim Aufräumen seines Schlafzimmers geholfen. Die Öffentlichkeit betrachtete den Affen bald als Jacksons „erstes Kind“. Gerüchte über einen eigenen Bodyguard machten die Runde, was das exzentrische Image Jacksons weiter befeuerte.

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Die Jahre des Affen von Michael Jackson auf der Neverland-Ranch

Im Jahr 1988 zog Michael Jackson mit Bubbles auf die berühmte Neverland-Ranch. Dort lebte der Schimpanse zusammen mit anderen exotischen Tieren in einem großzügigen Gelände. Während einige Mitarbeiter von auffälligem Fäkalienverhalten unter den Tieren berichteten, ist nicht eindeutig geklärt, ob Bubbles daran beteiligt war. Dennoch wurde die Ranch für Bubbles über Jahre hinweg zum festen Zuhause – bis sich die Dinge drastisch änderten.

Trennung und gesundheitliche Krise

2003 entschied sich Jackson, sich von Bubbles zu trennen. Der inzwischen erwachsene Schimpanse war kräftig geworden und verhielt sich zunehmend aggressiv – ein Risiko, insbesondere für Jacksons Kinder. Schweren Herzens brachte Jackson ihn auf die Ranch des Tiertrainers Bob Dunn in Kalifornien. Auch wenn er ihn weiterhin gelegentlich mit seinen Kindern besuchte, war das Band der gemeinsamen Jahre nun durchtrennt. In derselben Zeit soll Bubbles einen Suizidversuch unternommen haben. Der Vorfall führte zu einem Klinikaufenthalt und sensibilisierte die Öffentlichkeit für das emotionale Innenleben des Tieres.

Ein neues Zuhause in Florida für den Affen nach der Trennung von Michael Jackson

Seit März 2005 lebt Bubbles im „Center for Great Apes“ in Wauchula, Florida. Die Einrichtung bietet rund 40 weiteren Schimpansen und Orang-Utans ein sicheres und artgerechtes Zuhause. Bubbles teilt sich sein Gehege mit dem Schimpansen Sam, mit dem er oft zusammen in den Bäumen sitzt. Trotz seiner bewegten Vergangenheit zeigt er heute ein ausgeglichenes Verhalten. Der ehemalige Superstar unter den Primaten erhält medizinische Betreuung, regelmäßige Besuche von Michael Jacksons Familie und sogar Geschenke von Fans – darunter Decken, Mangos und Spielzeuge.

Finanziert wird seine Pflege unter anderem durch das Jackson-Estate, das jährlich rund 27.000 US-Dollar beisteuert. Zusätzlich können Unterstützer eine symbolische Adoption für 10.000 US-Dollar im Jahr abschließen. Diese beinhaltet ein Zertifikat und die Möglichkeit zur Übernachtung in der Nähe – jedoch ohne direkten Kontakt zum Tier, dessen Umzug ausgeschlossen ist.

Ein Schimpanse in der Popkultur

Bubbles war nicht nur ein Begleiter hinter den Kulissen, sondern auch aktiv im Showgeschäft präsent. In Michael Jacksons Musikvideo zu „Liberian Girl“ hatte der Affe einen kurzen Cameo-Auftritt, während er in „Leave Me Alone“ eine bedeutendere Rolle spielte. Auch in der TV-Show „LIVE! Dick Clark presents…“ trat er öffentlich auf – inklusive Moonwalk. Medien weltweit stilisierten ihn zum Symbol für Jacksons Exzentrik, was seinen Ruhm über Jahrzehnte hinweg prägte.

Im Zuge dieser Ikonisierung entstanden diverse Kunstwerke und Merchandise-Artikel. Besonders bekannt ist die Porzellan-Skulptur „Michael Jackson and Bubbles“ von Jeff Koons, die 2001 für 5,1 Millionen US-Dollar versteigert wurde. Auch eine goldene Skulptur von Paul McCarthy sowie eine eigene Figur in der Plüschtierreihe „Michael’s Pets“ trugen zur Legendenbildung bei.

Im Jahr 2009 erschien sogar ein fiktives Buch mit dem Titel „Bubbles: My Secret Diary“, das mit ironischem Ton Bananensucht und Eifersucht auf den bekannten Film-Schimpansen Cheeta thematisierte.

Kontroversen und Misshandlungsvorwürfe

Nicht alle Erinnerungen an das gemeinsame Leben mit Michael Jackson sind ungetrübt. Jane Goodall, renommierte Primatenforscherin, äußerte vage Hinweise auf Gewaltanwendung gegen den Schimpansen, ohne konkrete Anschuldigungen zu erheben. Jack Gordon, Ex-Mann von La Toya Jackson, behauptete dagegen, Jackson habe Bubbles geschlagen und getreten. Bestätigt wurden diese Vorwürfe nie. Auch der Promi-Klatschdienst TMZ berichtete, dass im aktuellen Affenpark keine Anzeichen für Misshandlungen vorliegen.

Gerüchte über Streitigkeiten zwischen Jackson und Bubbles hielten sich über Jahre hinweg, konnten jedoch nie eindeutig belegt werden. Trotz allem schien das Verhältnis innig gewesen zu sein – zumindest in den Jahren vor der Trennung.

Prominente Stimmen über Bubbles, den berühmten Affen von Michael Jackson

Viele Wegbegleiter Jacksons äußerten sich über Bubbles mit Wärme oder Verwunderung. Produzent Quincy Jones bezeichnete ihn als lustiger als viele Menschen, und Schauspielerin Elizabeth Taylor lobte seine Tischmanieren. Sogar Country-Sänger Kenny Rogers erinnerte sich daran, wie Bubbles einst eigenständig eine Banane für sein Kind holte.

Weniger amüsiert zeigte sich hingegen Freddie Mercury. Der Queen-Frontmann brach ein gemeinsames Musikprojekt mit Jackson ab – unter anderem, weil er sich durch die ständige Präsenz von Bubbles gestört fühlte. Diese Anekdote verdeutlicht, wie tief der Schimpanse in Jacksons Alltag verwoben war – und welche Spannungen dies gelegentlich auslöste.

Das stille Leben eines einstigen Stars

Heute lebt Michael Jacksons ehemaliger Affe Bubbles weit entfernt vom Trubel der Popwelt. Er zeigt wenig Interesse an den Musikvideos seines einstigen Besitzers, reagiert kaum auf deren Klänge. Stattdessen widmet er sich der Malerei – einige seiner Werke wurden sogar verkauft. Er gilt als freundlich, jedoch auch verspielt und manchmal unberechenbar: Besucher berichten von Wasserattacken und Sandwürfen.

Zur Beerdigung Jacksons im Jahr 2009 wurde Bubbles nicht eingeladen – ein Umstand, den viele Fans bedauerten. Dennoch bleibt er im kollektiven Gedächtnis als einzigartiger Begleiter eines der größten Musikstars der Geschichte.

Obwohl seine Tage im Rampenlicht längst vorbei sind, lebt Bubbles ein ruhiges, weitgehend artgerechtes Leben. Für viele bleibt er Symbol einer Ära – und Mahnmal für den oft schwierigen Umgang mit Wildtieren im Entertainmentbereich.