Gesundheit von Meerschweinchen: Maßnahmen zur Gesunderhaltung

Shelti Meerschweinchen

Meerschweinchen sind empfindliche Haustiere, die bei unsachgemäßer Haltung oder Pflege schnell gesundheitliche Probleme entwickeln können. Hier erfährst du, wie du deine Meerschweinchen gesund hältst und welche Maßnahmen bei typischen Erkrankungen notwendig sind.

Artgerechte Ernährung: Schlüssel zur Gesundheit

Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit von Meerschweinchen. Eine ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen, insbesondere Vitamin C, ist unverzichtbar, da Meerschweinchen dieses lebenswichtige Vitamin nicht selbst produzieren können. Frisches Gemüse wie Paprika, Brokkoli oder Fenchel liefert ausreichend Vitamin C und sollte täglich auf dem Speiseplan stehen. Heu ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Ernährung und sollte rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Es fördert die Verdauung und sorgt dafür, dass die ständig wachsenden Zähne abgerieben werden. Zusätzlich kann etwas frisches Obst als Leckerbissen gegeben werden, jedoch in Maßen, da der hohe Zuckergehalt die Verdauung belasten kann.

Haltung in Gruppen: Sozialkontakt für das Wohlbefinden

Meerschweinchen sind hochsoziale Tiere und sollten niemals allein gehalten werden. Sie brauchen Artgenossen, um glücklich und gesund zu bleiben. Eine Gruppe oder ein harmonisches Paar bietet die Möglichkeit zu sozialen Interaktionen wie gegenseitiger Fellpflege, Kommunikation und Spiel. Einzelhaltung kann zu Verhaltensstörungen und Stress führen, was sich negativ auf die Gesundheit auswirkt. Bei der Gruppenhaltung ist jedoch darauf zu achten, dass das Gehege groß genug ist und genügend Rückzugsmöglichkeiten bietet, um Konflikte zu vermeiden.

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Regelmäßige Reinigung des Geheges: Hygiene ist essenziell

Die Hygiene im Gehege ist ein entscheidender Faktor für die Gesunderhaltung von Meerschweinchen. Verschmutztes Streu und Kot können schnell zu gesundheitlichen Problemen wie Atemwegserkrankungen oder Parasitenbefall führen. Eine gründliche Reinigung des Geheges mindestens einmal pro Woche ist Pflicht. Kot und feuchte Stellen im Einstreu sollten täglich entfernt werden. Verwende dabei staubarmes Einstreu, um die empfindlichen Atemwege der Tiere zu schonen. Sauberkeit sorgt nicht nur für gesunde Meerschweinchen, sondern auch für ein angenehmes Zusammenleben mit den Haustieren.

Häufige Krankheiten bei Meerschweinchen

Ektoparasiten: Milben und Haarlinge

Ektoparasiten wie Milben oder Haarlinge kommen bei Meerschweinchen relativ häufig vor. Anzeichen dafür sind ständiges Kratzen, kahle Stellen im Fell oder schuppige Haut. Solche Symptome sollten ernst genommen werden, da sie den Tieren Schmerzen und Stress verursachen können. Eine tierärztliche Untersuchung ist notwendig, um die genaue Ursache festzustellen und die richtige Behandlung einzuleiten. Häufig kommen spezielle Sprays oder Spot-on-Präparate zum Einsatz.

Hautpilze

Hautpilzerkrankungen äußern sich durch trockene, schuppige Haut und kleine Wunden, die durch das Kratzen entstehen. Oft breiten sich diese Pilze schnell aus, insbesondere in stressigen Situationen oder bei geschwächtem Immunsystem. Eine Behandlung beim Tierarzt ist unerlässlich, da Hautpilze nicht nur für das Meerschweinchen, sondern auch für Menschen ansteckend sein können.

Verdauungsprobleme

Meerschweinchen sind anfällig für Verdauungsstörungen wie Durchfall oder Blähungen. Diese Probleme entstehen häufig durch falsche Ernährung, Stress oder eine plötzliche Umstellung des Futters. Frisches Heu und schonendes Gemüse helfen, die Verdauung zu stabilisieren. Akute Probleme wie starkes Aufblähen oder Futterverweigerung erfordern jedoch sofortige tierärztliche Hilfe.

Atemwegserkrankungen

Niesen, Nasenausfluss oder Husten sind deutliche Anzeichen für Atemwegserkrankungen. Diese können durch Zugluft, eine feuchte Umgebung oder verschmutztes Einstreu ausgelöst werden. Da solche Infektionen schnell chronisch werden oder auf die Lunge übergehen können, sollte umgehend ein Tierarzt konsultiert werden.

Ernährung und Zahngesundheit

Die Zähne von Meerschweinchen wachsen ein Leben lang und müssen durch das Kauen auf Heu und hartem Gemüse abgerieben werden. Ein Mangel an geeignetem Futter kann zu übermäßigem Zahnwachstum führen, was Schmerzen und Schwierigkeiten beim Fressen verursacht. Um dies zu vermeiden, sollten immer frisches Heu und faserreiches Gemüse wie Karotten zur Verfügung stehen. Frisst ein Meerschweinchen gar nicht mehr, ist Zwangsernährung mit speziellem Päppelbrei oft die letzte Rettung, um es vor dem Verhungern zu bewahren. Dieser Zustand ist immer ein Notfall und erfordert tierärztliche Betreuung.

Kastration: Vorbereitung und Nachsorge

Die Kastration ist bei Meerschweinchen oft notwendig, vor allem bei männlichen Tieren, um unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. Vor der Operation dürfen die Tiere nicht nüchtern sein, da ihr Verdauungstrakt kontinuierlich arbeiten muss. Nach der Kastration ist es wichtig, die Tiere warm zu halten und auf weichem Untergrund wie Handtüchern zu betten, um Druckstellen zu vermeiden. Böcke sollten sechs Wochen von Weibchen getrennt bleiben, da sie in dieser Zeit noch zeugungsfähig sein können.

Hitzeschlag: Eine ernsthafte Gefahr

Meerschweinchen sind sehr hitzeempfindlich. Temperaturen über 27 °C können schnell zu einem lebensbedrohlichen Hitzeschlag führen. Erste Anzeichen sind flache Atmung, Teilnahmslosigkeit und Blässe. In einem solchen Fall sollte das Tier sofort an einen kühleren Ort gebracht und sanft gekühlt werden. Prävention ist der beste Schutz: Gehege sollten nicht in der Nähe von Heizungen stehen, und an heißen Tagen sollten kühle Rückzugsorte wie Fliesen oder Keramikplatten angeboten werden. Transporte bei hohen Temperaturen sollten vermieden werden.

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