
Die Schwarzfußkatze (Felis nigripes) gehört zu den kleinsten Katzenarten der Welt. Mit einer maximalen Körperlänge von 45 Zentimetern und einem Gewicht von höchstens 2,5 Kilogramm ist sie kleiner als die meisten Hauskatzen. Weibliche Tiere bleiben dabei stets kleiner als ihre männlichen Artgenossen. Trotz ihrer geringen Größe ist die Schwarzfußkatze eine äußerst erfolgreiche Jägerin.
Diese Wildkatze ist in den trockenen Regionen des südlichen Afrikas beheimatet. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Südafrika, Namibia und Botswana. Dort lebt sie bevorzugt in Halbwüsten, Grassteppen und trockenen Savannen. Doch ihre Zukunft ist ungewiss: Seit rund 20 Jahren gilt die Schwarzfußkatze als gefährdet, da ihr Lebensraum zunehmend durch landwirtschaftliche Nutzung und Klimawandel schrumpft.
Die Schwarzfußkatze jagt ausschließlich nachts und benötigt pro Nacht rund 20 % ihres Körpergewichts an Nahrung. Dabei erweist sie sich als eine der effizientesten Jägerinnen der Welt. Alle 30 bis 50 Minuten fängt sie eine neue Beute – meist kleine Nagetiere. Ihr Speiseplan umfasst jedoch auch Vögel, Heuschrecken und gelegentlich größere Tiere wie Hasen oder Hühner. Mit einer Erfolgsquote von rund 60 % übertrifft sie jede andere Katzenart und verdient sich damit den Titel der „tödlichsten Katze der Welt“.
Keine andere Katze fängt so viele Beutetiere in so kurzer Zeit. Zum Vergleich: Ein Leopard benötigt mehr als sechs Monate, um die gleiche Anzahl an Tieren zu erbeuten, die eine Schwarzfußkatze in einer einzigen Nacht erlegt. Diese beeindruckende Effizienz ist auf ihre hohe Geschwindigkeit, Präzision und Ausdauer zurückzuführen.
Schwarzfußkatzen sind äußerst scheue Tiere, die den Tag in verlassenen Bauten oder Termitenhügeln verbringen. Sie können mit beiden Vorderpfoten graben, um ihre Verstecke zu erweitern oder neue Höhlen zu schaffen. Trotz ihrer beeindruckenden Jagdfähigkeiten sind sie für den Menschen völlig ungefährlich und meiden den Kontakt mit Menschen konsequent.
In europäischen Zoos sind Schwarzfußkatzen mittlerweile ausgestorben. Der Grund: Eine tödliche Stoffwechselkrankheit, die in Gefangenschaft immer wieder auftrat. In freier Wildbahn ist ihr Bestand ebenfalls rückläufig, weshalb Naturschutzorganisationen verstärkt daran arbeiten, ihren Lebensraum zu schützen.
Obwohl die Schwarzfußkatze lange Zeit kaum bekannt war, änderte sich das mit einer aufsehenerregenden BBC-Dokumentation. In der Reportage wurden eine Mutterkatze und ihr Jungtier begleitet – mit faszinierenden Aufnahmen ihres Jagdverhaltens. Aufgrund ihrer außergewöhnlich hohen Erfolgsquote im Beutefang bezeichnete die BBC sie als „tödlichste Katze der Welt“ – eine Bezeichnung, die seitdem immer wieder für Aufmerksamkeit sorgt.
Die Schwarzfußkatze mag winzig sein, doch ihre Fähigkeiten machen sie zu einem einzigartigen Raubtier. Ihre hohe Jagdquote, ihre Anpassungsfähigkeit und ihr geheimnisvolles Leben in der afrikanischen Wildnis machen sie zu einem der faszinierendsten Tiere der Welt.