Hasen- und Kaninchenrassen: Diese Vielfalt an domestizierten und wilden Arten gibt es

Die Vielfalt der Kaninchen- und Hasenrassen ist beeindruckend und reicht von kleinen Zwergrassen bis hin zu imposanten Großkaninchen.
Foto: Couleur auf Pixabay

Kaninchen und Hasen gehören zur Familie der Hasenartigen, doch die Unterschiede bei den Kaninchen- und Hasenrassen sind gravierend. Während Hasen in der Wildnis leben und sich durch ihre langen Beine und hohen Sprungfähigkeiten auszeichnen, sind Kaninchen domestizierte Haustiere, die in verschiedensten Varianten gezüchtet wurden. Die Vielfalt der Kaninchenrassen ist beeindruckend und reicht von kleinen Zwergrassen bis hin zu imposanten Großkaninchen. Jede dieser Rassen hat spezifische Eigenschaften, die sie für unterschiedliche Haltungsbedingungen prädestinieren.

Die Herkunft der Rasse Kaninchen

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Alle Hauskaninchen stammen vom Europäischen Wildkaninchen ab. Durch gezielte Zucht entwickelten sich zahlreiche Kaninchenrassen mit unterschiedlichen Merkmalen. So zählt der Deutsche Riese zu den größten Vertretern und kann über zehn Kilogramm schwer werden, während der Farbenzwerg mit nur etwa einem Kilogramm ein beliebtes Haustier ist. Außerdem wurden Rassen wie das Angorakaninchen speziell wegen ihres weichen und dichten Fells gezüchtet, das regelmäßig geschoren werden muss. Widderkaninchen zeichnen sich durch ihre hängenden Ohren aus und sind besonders ruhig und zutraulich.

Wichtige Kaninchenrassen im Überblick

Rasse Herkunft Größe Gewicht Fellfarbe Besondere Merkmale Haltungsempfehlung
Deutscher Riese Deutschland Groß 7-10 kg Grau, weiß, schwarz Größte Kaninchenrasse Braucht sehr viel Platz
Deutsche Riesenschecke Deutschland Groß 6-7 kg Weiß mit schwarzen oder blauen Schecken Typische Schmetterlingszeichnung Viel Auslauf notwendig
Englischer Widder England Groß 4-5 kg Unterschiedliche Farben Extrem lange Hängeohren Innenhaltung empfohlen
Angorakaninchen Türkei Mittel 3,5-5 kg Meist weiß Produziert Angorawolle Hoher Pflegeaufwand
Wiener Kaninchen Österreich Mittel 4-4,5 kg Blau, weiß, schwarz Kräftig gebaut, kurzes Fell Pflegeleicht und robust
Farbenzwerg Niederlande Sehr klein 0,8-1,3 kg Über 50 Farbvarianten Kleinste Kaninchenrasse Empfindlich, nur für erfahrene Halter
Löwenkopfkaninchen Belgien Klein 1,2-1,7 kg Unterschiedliche Farben Langhaarige Mähne um den Kopf Regelmäßige Fellpflege nötig
Rexkaninchen Frankreich Mittel 3-4 kg Unterschiedliche Farben Samtiges, kurzes Fell Benötigt weichen Untergrund
Sachsengold Deutschland Klein 2,5-3 kg Goldorange Besonders leuchtendes Fell Pflegeleicht, braucht Verstecke

Hasenrassen: Wildtiere mit besonderen Fähigkeiten

Im Gegensatz zu Kaninchen sind Hasen nicht domestiziert. Sie haben längere Beine, größere Ohren und gebären ihre Jungen bereits mit Fell und offenen Augen. Der Europäische Feldhase gehört zu den bekanntesten Hasenarten und erreicht hohe Geschwindigkeiten, um Feinden zu entkommen. Der Schneehase hat eine außergewöhnliche Fähigkeit zur Tarnung: Sein Fell wechselt je nach Jahreszeit zwischen Braun und Weiß. Dahingegen lebt der Polarhase lebt in extrem kalten Regionen und hat ein besonders dichtes Fell, das ihn vor eisigen Temperaturen schützt.

Wichtige Hasenarten:

  • Europäischer Feldhase (Lepus europaeus): Weit verbreitet in Europa, lebt in offenen Landschaften und kann bis zu 70 km/h schnell laufen.
  • Schneehase (Lepus timidus): Anpassungsfähig an kalte Regionen, mit saisonalem Fellwechsel für perfekte Tarnung.
  • Polarhase (Lepus arcticus): Lebt in der Arktis und hat besonders dickes Fell für extreme Kälte.
  • Schwarzwedelhase (Lepus californicus): Kommt in trockenen Gebieten Nordamerikas vor und hat große Ohren zur Wärmeregulierung.
  • Schneeschuhhase (Lepus americanus): Seine großen, behaarten Füße ermöglichen ihm, auf Schnee zu laufen, ohne einzusinken.

Unterschiede zwischen Hasenrassen und Kaninchenrassen

Während Hasen scheue Einzelgänger sind, leben Kaninchen meist in Gruppen und lassen sich zähmen. Kaninchen werden häufig als Haustiere gehalten oder für Ausstellungen gezüchtet. Einige Rassen wie der Englische Widder zeichnen sich durch extrem lange Hängeohren aus, während andere wie das Rexkaninchen für ihr samtweiches Fell bekannt sind. Viele dieser Rassen benötigen ausreichend Platz, da Kaninchen von Natur aus bewegungsfreudig sind. Hasen hingegen bleiben Wildtiere und sind nicht für die Haustierhaltung geeignet.

Kaninchenrassen als Haustiere

Die Wahl der passenden Kaninchenrasse hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen gibt es Zwergrassen wie den Löwenkopf; sie eignen sich gut für die Wohnungshaltung. Große Rassen wie die Deutsche Riesenschecke zum andern benötigen ein geräumiges Gehege im Freien. Auch die Pflegeansprüche variieren: Langhaarrassen wie das Angorakaninchen erfordern regelmäßiges Bürsten, um Verfilzungen zu vermeiden. Wer ein besonders robustes Kaninchen sucht, trifft mit dem Wiener Kaninchen eine gute Wahl, da diese Rasse sehr widerstandsfähig ist. Einige Rassen sind besonders zutraulich, andere eher schreckhaft – hier sollte man sich vor der Anschaffung gut informieren.

Hasenrassen in der Natur

Hasen haben sich perfekt an ihre Umgebung angepasst. Der Schneeschuhhase besitzt große Pfoten, die ihm das Laufen auf tiefem Schnee erleichtern. Der Schwarzwedelhase hat große Ohren, die ihm helfen, überschüssige Wärme in heißen Wüstenregionen abzugeben. Diese Anpassungsfähigkeit macht sie zu faszinierenden Wildtieren, die sich trotz veränderter Umweltbedingungen behaupten können. Während Kaninchen sich eingraben und in Gruppen leben, sind Hasen als Einzelgänger auf weite Flächen angewiesen und sehr scheu.

Vielseitige Vielfalt bei Kaninchen- und Hasenrassen

Ob als Wildtiere oder als Haustiere – Hasenrassen und Kaninchenrassen sind außergewöhnlich vielseitig. Rasse Kaninchen bieten eine große Auswahl für Liebhaber, von kleinen Zwergen bis hin zu imposanten Riesen. Hasen hingegen bleiben ungezähmte Spezialisten ihres Lebensraums. Wer sich für ein Hauskaninchen entscheidet, sollte dessen Bedürfnisse genau kennen, um eine artgerechte Haltung zu gewährleisten. Mit der richtigen Pflege und Umgebung werden Kaninchen zu treuen Begleitern, während Hasen weiterhin die Freiheit der Natur genießen.

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