Fütterung von Welpen: Was du über die Ernährung in den ersten Lebensmonaten wissen musst

In den ersten drei Lebenswochen steht bei der Fütterung der Welpen einzig und allein die Muttermilch auf dem Speiseplan.
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In den ersten drei Lebenswochen steht bei der Fütterung der Welpen einzig und allein die Muttermilch auf dem Speiseplan. Sie ist perfekt auf die Bedürfnisse der Neugeborenen abgestimmt und versorgt die jungen Hunde mit allen notwendigen Nährstoffen, Antikörpern und Enzymen. Nur wenn die Hündin nicht genug Milch gibt oder der Wurf zu groß ist, muss hochwertige Ersatzmilch zum Einsatz kommen. Diese sollte handwarm im Zwei-Stunden-Takt, auch nachts, per Fläschchen verabreicht werden. Eine alternative Fütterung mit Trocken- oder Nassfutter ist in dieser Phase nicht empfehlenswert und kann zu Verdauungsproblemen führen. Ab etwa der dritten Lebenswoche beginnen die kleinen Hunde damit, selbstständig aus flachen Schälchen zu trinken – ein erster Schritt zur selbstständigen Nahrungsaufnahme.

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Ab der dritten Woche beginnt das Zufüttern

Sobald Welpen beginnen, Interesse an der Nahrung der Mutter zu zeigen, kann die Zufütterung langsam starten. Dies geschieht üblicherweise ab der dritten oder vierten Lebenswoche. Nassfutter oder aufgeweichtes Trockenfutter eignen sich ideal, um die empfindliche Verdauung nicht zu überfordern. Trockenfutter sollte zuvor in Wasser oder spezieller Welpenmilch eingeweicht werden, damit es weich und leichter verdaulich ist. Zu Beginn ist es wichtig, die kleinen Portionen mehrmals täglich zu verabreichen – etwa vier- bis fünfmal pro Tag. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass alle Welpen in einem Wurf gleichmäßig Futter erhalten und keiner benachteiligt wird.

Fütterungsfrequenz je nach Alter

Der Nahrungsbedarf verändert sich rasant mit dem Wachstum des Hundes. In den ersten drei Wochen genügt Muttermilch oder alle drei Stunden ein Ersatzprodukt. Zwischen der vierten und sechsten Woche sollten Welpen viermal täglich gefüttert werden – idealerweise mit Nassfutter oder eingeweichtem Trockenfutter. Auch nach dem sechsten Lebenswoche bleibt eine viermalige Fütterung empfehlenswert, nun jedoch zunehmend mit herkömmlichem Trocken- und Nassfutter. Bis zum sechsten Lebensmonat wird diese Frequenz beibehalten. Danach reicht es, zwei- bis dreimal täglich zu füttern. Kleine Rassen benötigen ab dem zwölften Monat nur noch ein- bis zweimal am Tag Futter, während große Rassen bis zum 24. Monat besser bei zwei täglichen Mahlzeiten bleiben, um Magenüberladungen und das Risiko einer Magendrehung zu vermeiden.

Wie viel Futter ist bei der Fütterung der Welpen ideal?

Die richtige Portionsgröße ist bei der Fütterung von Welpen entscheidend. Herstellerangaben und das zu erwartende Idealgewicht liefern erste Anhaltspunkte. Eine tägliche Gewichtskontrolle in den ersten Lebenswochen hilft dabei, die Entwicklung genau zu verfolgen. Eine Wachstumskurve kann zusätzlich als Orientierung dienen. Eine freie Futteraufnahme, auch bekannt als „ad libitum“, ist nicht ratsam. Sie birgt das Risiko einer Überfütterung, die wiederum zu übermäßigem Wachstum und gesundheitlichen Schäden führen kann. Leckerlis und Kauartikel sollten von der täglichen Futtermenge abgezogen werden, da sie mitunter viele Kalorien enthalten.

Typische Fehler bei der Fütterung von Welpen

Ein häufiger Fehler in der Welpenernährung ist die Überfütterung. Zu schnelles Wachstum belastet Knochen und Gelenke, was insbesondere bei großen Rassen problematisch sein kann. Auch eine falsche Kalzium- und Phosphorzufuhr kann negative Folgen für die Entwicklung des Skeletts haben. Wer hochwertiges Alleinfutter wählt, benötigt keine zusätzlichen Nahrungsergänzungsmittel – eine Überversorgung wäre sogar kontraproduktiv. Beim Einzug in ein neues Zuhause sollte das Futter nicht sofort umgestellt werden. Eine schrittweise Anpassung über sieben Tage hinweg reduziert das Risiko von Magen-Darm-Beschwerden. Zudem ist es ratsam, nach der Fütterung eine Ruhepause einzulegen, da Toben oder Spaziergänge das Risiko einer Magendrehung erhöhen.

Diese Lebensmittel sind tabu

Einige Nahrungsmittel sind bei der Fütterung von Welpen nicht nur ungeeignet, sondern sogar lebensgefährlich. Schokolade und Kakao enthalten Theobromin, das das Nervensystem schädigen kann. Auch Avocados, Weintrauben, Rosinen, rohe Kartoffeln oder Auberginen gehören nicht in den Napf. Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, rohe Hülsenfrüchte sowie rohe Schweinefleischprodukte können schwere gesundheitliche Probleme verursachen. Walnüsse und gekochte Knochen sind ebenfalls tabu – letzteres wegen der Splittergefahr. Selbst scheinbar harmlose Reste vom Tisch können durch Gewürze oder Fettgehalt schädlich sein. Snacks sollten ebenfalls nur in Maßen gegeben werden.

Welche Futterart ist die richtige?

Ob Trockenfutter, Nassfutter oder BARF – jede Fütterungsform hat ihre Vorzüge. Trockenfutter ist besonders haltbar und hygienisch, lässt sich gut portionieren und fördert durch seine Konsistenz das Kauen sowie den Zahnabrieb. Allerdings ist sicherzustellen, dass stets frisches Wasser zur Verfügung steht – vor allem bei jungen Welpen, denen das Futter vorher eingeweicht werden sollte. Nassfutter hat eine hohe Akzeptanz, ist weich und gut verdaulich. Es eignet sich auch zur Medikamentenverabreichung. Die Rohfütterung – besser bekannt als BARF – besteht aus rohem Fleisch, Gemüse, Ölen und Zusatzstoffen. Sie sollte jedoch nur unter tierärztlicher Begleitung erfolgen, da die Nährstoffzusammensetzung genau abgestimmt werden muss.

Fütterung von Welpen: Training rund ums Fressen

Viele Welpen zeigen beim Fressen wenig Zurückhaltung und schlingen ihre Mahlzeiten regelrecht hinunter. Das kann zum Verschlucken führen oder Verdauungsprobleme verursachen. Ein spezieller Napf mit Erhöhungen (sogenannter Antischlingnapf) oder die Fütterung aus der Hand kann helfen, dieses Verhalten zu regulieren. Ab der achten Woche lohnt es sich, mit kleinen Trainingseinheiten zu beginnen. Dazu gehört die sogenannte Futterruhe – das bedeutet, der Welpe lernt, auf ein Signal wie „Nein“ oder „Warte“ nicht sofort zum Napf zu stürmen. Solche Rituale fördern nicht nur die Erziehung, sondern stärken auch die Bindung zum Menschen.

Worauf du bei Welpenfutter achten solltest

Welpen benötigen spezielle Nahrung, die auf ihr Wachstum abgestimmt ist. Adult-Futter ist nicht geeignet, da es den erhöhten Bedarf an Energie, Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen nicht deckt. Hochwertiges Alleinfutter für Welpen oder Junior-Hunde enthält alle notwendigen Nährstoffe in der richtigen Zusammensetzung. Große Rassen benötigen ein spezielles Futter, das ein langsames und gesundes Wachstum unterstützt. Bis zu zwei Jahre kann es dauern, bis diese Hunde ausgewachsen sind – entsprechend lange sollte auch das Welpenfutter gegeben werden. Premium-Hersteller wie Royal Canin oder Hills bieten geprüfte Futtersorten mit transparenten Deklarationen. Da sich der Nährstoffbedarf im Laufe der Entwicklung verändert, ist eine regelmäßige Überprüfung der Fütterungsmenge und -art empfehlenswert.

Fütterung von Welpen ist Verantwortung

Die Fütterung von Welpen ist ein entscheidender Faktor für ihre gesunde Entwicklung. Von der Muttermilch über die ersten Breimahlzeiten bis hin zur selbstständigen Futteraufnahme – jede Phase erfordert Aufmerksamkeit und Wissen. Wer sich an bewährte Fütterungspläne hält, Futterarten gezielt auswählt und häufige Fehler vermeidet, legt den Grundstein für ein gesundes Hundeleben. Dabei gilt: Qualität vor Quantität – nicht nur beim Futter, sondern auch bei der Fürsorge.