Collie – der perfekte Familienhund mit Intelligenz und Herz

Entdecke den Collie – den perfekten Familienhund mit Intelligenz und Herz. Alles über Haltung, Pflege, Erziehung und Gesundheit.
Foto: Sarah Böhm

Der Collie – der perfekte Familienhund mit Intelligenz und Herz – hat mehr zu bieten als sein berühmter TV-Vertreter „Lassie“. Seit Jahrhunderten begleitet diese Hunderasse Menschen in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen: als Hütehund, als Familienmitglied und sogar als Lebensretter. Die Kombination aus Intelligenz, Sensibilität und Eleganz macht den Collie zu einem außergewöhnlich vielseitigen Hund.

Schon im 13. Jahrhundert wurde der Collie in Schottland gezielt als Hütehund gezüchtet. Sein Hauptaufgabengebiet war das Bewachen und Treiben von Schafherden. Durch die Unterstützung von Königin Victoria im 19. Jahrhundert wurde der Collie auch international bekannt und geschätzt. Heute gehört er zu den beliebtesten Familienhunden Großbritanniens – und gewinnt auch im deutschsprachigen Raum immer mehr Anhänger.

Rassestandard und Varianten

Der bekannteste Vertreter ist der Langhaar-Collie – auch Collie Rough genannt. Er ist vom internationalen Dachverband FCI unter der Standardnummer 156 anerkannt. Der Kurzhaar-Collie, auch Smooth Collie genannt, wird unter Nummer 296 geführt.

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Der Körperbau des Collies ist länger als seine Widerristhöhe. Rüden erreichen eine Schulterhöhe von 56–66 cm und ein Gewicht von 20–34 Kilogramm. Hündinnen sind mit 51–61 cm etwas kleiner und wiegen zwischen 18 und 30 Kilogramm.

Neben der britischen Linie gibt es eine amerikanische Zuchtform. Diese ist kräftiger gebaut, hat einen markanteren Kopf und größere Augen. Sie ist jedoch nicht FCI-anerkannt. Beide Linien teilen sich jedoch das elegante Erscheinungsbild und die typische Fellstruktur.

Farben und Fellstruktur

Der Collie besitzt ein langes, dichtes Haarkleid mit einer weichen Unterwolle und einem harschen Deckhaar. Besonders auffällig ist seine ausgeprägte Mähne, die ihm einen majestätischen Ausdruck verleiht. Die erlaubten Farben sind:

  • Zobel (von Gold bis Mahagoni)

  • Tricolor (Schwarz mit weißen und lohfarbenen Abzeichen)

  • Blue Merle (Silberblau mit schwarzen Sprenkeln)

Weiße Abzeichen an Brust, Beinen und Rutenspitze sind erwünscht. In den USA existieren zusätzliche Farbschläge, etwa „Weiß mit schwarzen Abzeichen“, die in Europa jedoch nicht anerkannt sind.

Charakter: Collie – der perfekte Familienhund mit Intelligenz und Herz

Was den Collie besonders auszeichnet, ist sein ausgeglichener und freundlicher Charakter. Der Collie – der perfekte Familienhund mit Intelligenz und Herz – ist sanftmütig, lernwillig, kinderfreundlich und sozial gegenüber anderen Tieren.

Er zeigt sich wachsam, ohne aggressiv zu sein. Fremden begegnet er zunächst mit Zurückhaltung, taut aber schnell auf. Seine Loyalität gegenüber „seiner“ Familie ist bemerkenswert. Besonders im Umgang mit Kindern ist der Collie geduldig und liebevoll – trotzdem sollte man ihn mit Kleinkindern nicht unbeaufsichtigt lassen.

Er reagiert stark auf die Stimmung seiner Bezugspersonen. Diese Sensibilität macht ihn zu einem exzellenten Therapie- und Begleithund, erfordert aber auch ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen bei der Haltung.

Erziehung: Konsequenz mit Gefühl

Der Collie ist intelligent und arbeitsfreudig. Er lässt sich gut erziehen, besonders wenn man mit positiver Verstärkung arbeitet. Strafmaßnahmen sind bei dieser sensiblen Rasse kontraproduktiv und können das Vertrauen dauerhaft stören.

Auch Anfänger können mit einem Collie gut zurechtkommen, sofern sie sich mit den Grundprinzipien der Hundeerziehung auseinandersetzen. Eine frühe Sozialisierung ist wichtig, um unerwünschtes Verhalten wie übermäßiges Bellen oder Unsicherheit zu vermeiden.

Durch seine Bellfreude eignet sich der Collie auch als Wachhund – allerdings sollte man dies durch gezielte Erziehung frühzeitig lenken.

Haltung: Nähe zur Familie ist essenziell

Der Collie ist kein Hund für Zwingerhaltung oder langes Alleinsein. Er braucht den engen Kontakt zur Familie und leidet schnell unter Einsamkeit. Ein Haushalt mit klaren Strukturen, regelmäßiger Bewegung und einem ruhigen Umfeld ist ideal.

Ein Haus mit Garten bietet optimale Bedingungen, aber auch eine große Wohnung ist geeignet, solange tägliche Spaziergänge und geistige Beschäftigung nicht zu kurz kommen. Berufstätige, die ihren Hund über viele Stunden allein lassen müssen, sollten von der Anschaffung absehen.

Der Collie ist anpassungsfähig, aber sensibel gegenüber Stress, Lärm und Hektik. Er benötigt einen festen Ruheplatz und sollte nicht ständig neuen Reizen ausgesetzt sein.

Auslastung: Bewegungsfreude trifft Köpfchen

Täglicher Auslauf ist für den Collie ein Muss. 1–2 Stunden pro Tag sind das Minimum – gerne auch mehr. Der Collie liebt Aktivitäten, bei denen er seine Intelligenz einsetzen kann. Dazu gehören:

  • Agility

  • Obedience

  • Dog Dancing

  • Mantrailing

  • Tricktraining

  • Intelligenzspiele

Auch als Rettungs-, Therapie- oder Assistenzhund eignet er sich hervorragend. Spaziergänge, Wanderungen und gelegentliches Joggen runden das Bewegungsprogramm ab. Wichtig: Der Collie braucht auch Ruhephasen, um sich zu regenerieren.

Fellpflege: Aufwand mit Routine

Die Pflege des Collies ist aufwendig, aber mit Routine gut machbar. Während des Fellwechsels sollte täglich gebürstet werden, ansonsten reicht ein Rhythmus von etwa alle 10 bis 14 Tage. Besonders anfällig für Verfilzungen sind die Stellen hinter den Ohren, an den Beinen und im Bauchbereich.

Ein hochwertiger Unterwollkamm erleichtert die Pflege. Baden sollte man den Collie nur bei Bedarf. In der Fellwechselzeit kann ein Bad jedoch helfen, lose Haare zu lösen. Die regelmäßige Kontrolle auf Parasiten wie Zecken ist Pflicht.

Ernährung: Abwechslungsreich und angepasst

Der Collie benötigt eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigen Proteinen, gesunden Fetten und Ballaststoffen. Er verträgt Trockenfutter, Nassfutter und auch BARF, sofern hygienisch und fachgerecht umgesetzt. Ungeeignete Lebensmittel sind unter anderem:

  • Zwiebeln

  • Knoblauch

  • rohes Schweinefleisch

  • Schokolade

  • gekochte Knochen

Zwei bis drei Mahlzeiten täglich sind ideal. Danach sollte der Hund ruhen – zur Vorbeugung einer Magendrehung. Ergänzungen wie Lachsöl unterstützen Haut und Fell.

Gesundheit: Robust, aber mit genetischen Risiken

Die Lebenserwartung des Collies liegt zwischen 12 und 16 Jahren. Die Rasse gilt als robust, zeigt aber eine gewisse Anfälligkeit für einige Erbkrankheiten, darunter:

  • Hüftdysplasie (HD)

  • Collie Eye Anomaly (CEA)

  • Progressive Retinaatrophie (PRA)

  • Epilepsie

  • MDR1-Gendefekt

  • Dermatomyositis

Eine Merle-Merle-Verpaarung kann zu Blindheit oder Taubheit führen. Seriöse Züchter testen ihre Tiere genetisch und vermeiden solche Risiken konsequent. Eine Krankenversicherung und regelmäßige Tierarztbesuche sind empfehlenswert.

Anschaffung: Ein Hund mit Verantwortung

Ein Collie-Welpe vom seriösen Züchter kostet zwischen 1.200 und 1.600 Euro. Hinzu kommen rund 500 bis 1.000 Euro für die Erstausstattung (Körbchen, Näpfe, Leine, Spielzeug). Monatlich sollte man mit 60 bis 90 Euro für Futter, Pflege und Tierarzt rechnen – Zusatzkosten für Training, Hundesport oder Versicherungen nicht eingerechnet.

Tierheime führen Collies selten – die Nachfrage ist hoch, und nur wenige Tiere werden abgegeben.

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