Airedale Terrier

Airedale Terrier
Foto: Ben Moreland

Der Airedale Terrier ist nicht nur der größte unter den Terriern, sondern auch einer der vielseitigsten. Ursprünglich für die Jagd an Land und im Wasser gezüchtet, hat sich diese robuste und intelligente Rasse im Laufe der Zeit als Familienhund, Arbeitshund und treuer Begleiter bewährt. Mit seinem markanten Aussehen, seinem wachen Wesen und seinem freundlichen Charakter begeistert der Airedale Terrier Hundefreunde auf der ganzen Welt. Wer einen aktiven, lernfreudigen und selbstbewussten Hund sucht, könnte in ihm den idealen Partner finden.

Steckbrief Airedale Terrier

  • Herkunft: Großbritannien (England, Grafschaft Yorkshire)
  • Größe: Rüden ca. 58–61 cm, Hündinnen 56–59 cm Widerristhöhe
  • Gewicht: etwa 22–30 kg
  • Lebenserwartung: ca. 10–12 Jahre (durchschnittlich rund 12 Jahre)
  • Fell: Rauhaarig, dichtes doppellagiges Fell (hartes, leicht gewelltes Deckhaar mit weicher Unterwolle), wetterfest; haart kaum, regelmäßiges Trimmen erforderlich
  • Farbe: Lohfarben mit schwarzem oder gräulichem „Sattel“ über Rücken, Nacken und Rutenoberseite (typische Black-and-Tan-Färbung)
  • FCI-Gruppe: 3 (Terrier), Sektion 1 (Hochläufige Terrier), Standard Nr. 7
  • Verwendung: Vielseitiger Jagd- und Gebrauchshund (ursprünglich für die Wasserjagd gezüchtet, später u. a. als Kriegs-, Polizei- und Rettungshund im Einsatz, heute häufig Familien-, Begleit- und Wachhund

Hunderassen von A bis Z

Haltung und Pflege

Der Airedale Terrier ist ein aktiver Hund, der sowohl körperlich als auch geistig ausgelastet werden möchte. Für seine Haltung bedeutet das: Bewegung und Beschäftigung sind Pflicht. Spaziergänge allein reichen ihm nicht – er braucht Abwechslung, Spiel, Training und geistige Herausforderungen. Ob Jogging, Radfahren, Agility, Obedience oder Nasenarbeit: Der Airedale liebt es, Aufgaben zu bekommen und diese gemeinsam mit seinem Menschen zu lösen. Ohne ausreichend Beschäftigung kann ihm schnell langweilig werden – und das führt bei so einem intelligenten Hund schnell zu unerwünschtem Verhalten.

Optimal ist ein Zuhause bei Menschen, die selbst gerne aktiv sind. Ein Haus mit Garten ist ideal, ersetzt aber keinesfalls die tägliche Auslastung. Auch in einer Wohnung kann er gehalten werden, sofern die Bewegung stimmt. Wichtig ist außerdem: Airedales sind sehr sozial und möchten nicht lange allein bleiben. Sie wollen bei ihren Menschen sein und am Familienleben teilhaben – Zwingerhaltung oder Isolation sind für sie ungeeignet.

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Haltung und Pflege

Besondere Pflege braucht das Fell des Airedale Terriers. Es wächst kontinuierlich nach und muss regelmäßig getrimmt werden – etwa alle drei Monate. Dabei wird das abgestorbene Deckhaar entfernt, um Platz für neues, hartes Haar zu schaffen. Diese Prozedur kann ein paar Stunden dauern und sollte möglichst schon im Welpenalter positiv verknüpft werden. Wichtig: Das Fell darf nicht geschoren werden, da es sonst weich und farblos wird und seine typischen Eigenschaften verliert.

Zwischen den Trimmterminen genügt es meist, das Fell ein- bis zweimal pro Woche gründlich zu bürsten. Es bleibt relativ sauber und riecht wenig, wenn es gepflegt wird. Neben dem Fell sollten auch Ohren, Augen und Zähne regelmäßig kontrolliert werden. Insgesamt ist der Pflegeaufwand etwas höher als bei kurzhaarigen Hunden – dafür verliert der Airedale kaum Haare in der Wohnung.

 

Erziehung und Training

In der Erziehung zeigt sich der Airedale Terrier als clever und arbeitsfreudig. Er lernt schnell und arbeitet motiviert mit – vorausgesetzt, die Beziehung zum Menschen stimmt. Härte oder Druck führen bei ihm eher zu Widerstand. Stattdessen braucht er eine klare, ruhige und faire Führung. Konsequenz und liebevolle Anleitung sind der Schlüssel. Schon im Welpenalter sollten ihm Grenzen gezeigt werden, denn seine Selbstsicherheit kann sonst in Dickköpfigkeit umschlagen.

Geduld und ein gewisser Humor helfen, wenn er testet, was geht. Denn wie viele Terrier hat der Airedale einen eigenen Kopf. Gleichzeitig besitzt er einen ausgeprägten Will-to-Please – er möchte seinem Menschen gefallen. Wer ihm abwechslungsreiche Aufgaben stellt und das Training spielerisch gestaltet, wird schnell Fortschritte sehen.

 

Erziehung und Training

Ein gut erzogener Airedale ist vielseitig einsetzbar. Ob im Hundesport, im Mantrailing oder als Begleit- und Familienhund – er bringt die nötige Intelligenz, Ausdauer und Motivation mit. Auch für Schutzdienst oder Rettungshundearbeit ist er geeignet. Wichtig ist, dass man ihn körperlich wie geistig fordert.

Viele Airedales bringen einen gewissen Jagdtrieb mit, bedingt durch ihre Herkunft. Ein sicherer Rückruf und ein gutes Anti-Jagd-Training sind daher sinnvoll. Besonders in wildreichen Gebieten sollte man anfangs mit Schleppleine arbeiten. Wer diese Punkte berücksichtigt und eine gute Bindung aufbaut, wird im Airedale einen leistungsbereiten und zuverlässigen Partner finden – immer bereit, Neues zu lernen und gemeinsam zu wachsen.

 

Gesundheit und Lebenserwartung

Der Airedale Terrier ist insgesamt eine robuste Hunderasse mit guter Gesundheit. Seine durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei etwa 10 bis 12 Jahren, viele Tiere werden sogar noch älter. Wie bei vielen größeren Hunderassen ist der Bewegungsapparat eine mögliche Schwachstelle: Hüftgelenksdysplasie (HD) und Ellbogendysplasie (ED) können auftreten. Seriöse Züchter lassen ihre Tiere röntgen, um solche Erbkrankheiten möglichst auszuschließen.

Auch einige Augenerkrankungen wie Progressive Retinaatrophie (PRA), die zur Erblindung führen kann, werden züchterisch überwacht. Sehr selten treten auch vererbbare Nierenerkrankungen auf. Generell gilt der Airedale jedoch als wenig krankheitsanfällig – laut Tierärztestatistiken sogar unterdurchschnittlich im Vergleich zu anderen Rassen.

Damit der Hund gesund bleibt, sind ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und tierärztliche Vorsorge wichtig. Wer frühzeitig auf Anzeichen wie Lahmheit, Appetitlosigkeit oder Verhaltensänderungen achtet, kann Probleme schnell erkennen und behandeln lassen. Bei guter Haltung und Pflege steht einem langen, aktiven Hundeleben kaum etwas im Weg.

 

Für wen eignet sich der Airedale Terrier?

Der Airedale Terrier ist kein Hund für Couch-Potatoes. Er gehört in Hände, die bereit sind, Zeit und Energie zu investieren. Ideal ist er für sportliche Menschen oder Familien, die viel draußen unterwegs sind, gerne wandern, Rad fahren oder Hundesport betreiben. Er liebt die Herausforderung und möchte Teil des Alltags sein – nicht bloß nebenherlaufen.

Auch Familien mit Kindern können mit einem gut sozialisierten Airedale viel Freude haben. Er spielt gerne, ist geduldig und anhänglich. Kleine Kinder sollten jedoch nie unbeaufsichtigt mit ihm sein – wie bei allen größeren Hunden. Mit anderen Hunden ist er meist verträglich, bei Kleintieren kommt es auf die Sozialisierung an.

Weniger geeignet ist er für Menschen, die einen unkomplizierten, pflegeleichten Hund ohne Erziehungsaufwand suchen. Sein Temperament, seine Fellpflege und seine Eigenständigkeit machen ihn anspruchsvoller als viele andere Rassen. Dafür bekommt man einen treuen, wachsamen und lebensfrohen Partner, der seinem Menschen mit Herz und Verstand zur Seite steht – ein echter „König der Terrier“.