Wie lange erinnern sich Goldfische? Die Wahrheit über ihr erstaunliches Gedächtnis

Bestimmt hast du schon von dem Mythos gehört, Goldfische hätten nur ein Gedächtnis von drei Sekunden. Aber stimmt das wirklich? Wie lange erinnern sich Goldfische?
Foto: imsogabriel Stock

Bestimmt hast du schon von dem Mythos gehört, Goldfische hätten nur ein Gedächtnis von drei Sekunden. Aber stimmt das wirklich? Wie lange erinnern sich Goldfische? Die Antwort wird dich überraschen: Goldfische haben ein viel besseres Gedächtnis, als viele Menschen denken, und wir schauen uns an, was dahintersteckt.

Mythos oder Wahrheit: Wie lange erinnern sich Goldfische?

Es heißt oft, ein Goldfisch vergesse nach wenigen Sekunden alles wieder. Dieser Mythos vom Goldfisch-Gedächtnis entstand wahrscheinlich, um die Haltung in winzigen Schalen zu rechtfertigen. Früher wurden Goldfische oft in kleinen, runden Gläsern gehalten. Manche Leute behaupteten, die Fische bemerken die Enge nicht, weil sie nach jeder Runde im Glas alles vergessen hätten. In Wirklichkeit ist das aber falsch. Goldfische können sich durchaus länger an Dinge erinnern und brauchen eine artgerechte Umgebung. Ein kleines Goldfischglas ist weder abwechslungsreich noch gesund für sie. Moderne Untersuchungen zeigen, dass die einfache Formel vom 3-Sekunden-Gedächtnis nur ein Mythos ist.

Experimente beweisen: Goldfische erinnern sich bis zu fünf Monate

Wissenschaftler haben mit spannenden Experimenten gezeigt, wie lange Goldfische sich erinnern können. In einem Versuch wurde ein kleiner Hebel ins Aquarium gesetzt. Drückte der Goldfisch den Hebel, gab es Futter. Die schlauen Fische lernten das schnell. Dann wurde die Aufgabe etwas schwerer gestellt: Futter kam nur, wenn der Hebel zu bestimmten Tageszeiten gedrückt wurde. Erstaunlicherweise merkten sich die Goldfische den Zeitplan. Sie schwammen jeden Tag zur richtigen Uhrzeit zum Hebel, um ihr Futter zu holen. Das heißt, sie konnten Erlerntes speichern und später wieder abrufen.

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Ein anderes Experiment machte die Gedächtnisleistung noch deutlicher. Hier ertönte während der Fütterung immer ein bestimmter Ton. Die Goldfische lernten, dass dieses Geräusch Futter ankündigt. Nach einiger Zeit setzte man die Fische in einen großen Teich aus – zurück in die Freiheit. Fünf Monate später spielten die Forscher denselben Ton wieder ab. Und was passierte? Die Goldfische schwammen tatsächlich zu ihrem ehemaligen Futterplatz zurück, weil sie das Geräusch erkannten. Sie hatten sich also über viele Monate gemerkt, dass auf diesen Ton Futter folgt. Dieses Ergebnis zeigt eindrucksvoll, wie lange sich Goldfische erinnern können – nämlich bis zu fünf Monate oder sogar länger. Damit ist klar: Das Märchen vom 3-Sekunden-Gedächtnis ist endgültig widerlegt.

Wie Goldfische ihr Gedächtnis nutzen

Goldfische nutzen ihr Gedächtnis im Alltag, genau wie andere Tiere auch. Vielleicht hast du schon bemerkt, dass deine Fische aufgeregt zur Wasseroberfläche schwimmen, wenn du dich zur Fütterung näherst. Sie erkennen dich oder zumindest deine Bewegungen und bringen sie mit Futter in Verbindung. Wie lange erinnern sich Goldfische an Menschen und Abläufe? Offenbar ziemlich lange – sie gewöhnen sich an feste Fütterungszeiten und warten dann schon an der richtigen Stelle. In Versuchen hat man herausgefunden, dass Goldfische sogar Formen, Farben und Geräusche unterscheiden können. Sie merken sich zum Beispiel, welcher Farbklecks am Beckenrand Futter bedeutet. Dank ihres Gedächtnisses können Goldfische neue Tricks lernen und behalten. Einige Halter haben ihre Goldfische sogar trainiert, durch Ringe zu schwimmen oder einem Finger zu folgen. Das klappt nur, weil die Tiere über einen gewissen Zeitraum lernen und sich erinnern können. Goldfische erschließen sich also ihre kleine Welt und behalten wichtige Informationen – etwa wo es Futter gibt, welche anderen Fische friedlich sind oder wo Gefahren lauern.

Warum dieser Mythos entstanden ist

Warum glauben dann so viele Leute, Goldfische seien vergesslich? Der Mythos hat sich über Jahre eingebürgert, obwohl er falsch ist. Vermutlich liegt es daran, dass Goldfische ein eher schlichtes Verhalten zeigen und keine Mimik haben, aus der wir Menschen klug werden. Früher war es üblich, Goldfische in winzigen Kugelgläsern zu halten, die kaum Abwechslung boten. Um dieses unnatürliche Umfeld zu entschuldigen, verbreitete sich die Idee, der Fisch merke sich sowieso nichts und ihm sei ständig alles neu. Sprüche wie „Ich habe ein Gedächtnis wie ein Goldfisch“ haben diesen Ruf weiter verstärkt. Auch dass Fische ein kleines Gehirn haben, ließ viele an ihrer Intelligenz zweifeln. Heute wissen wir aber: Auch ein kleiner Fisch kann lernfähig und aufmerksam sein. Goldfische erinnern sich länger als gedacht und sind definitiv nicht dumm. Der Irrglaube vom schlechten Erinnerungsvermögen entstand also durch Unwissen und Bequemlichkeit – und wurde dann zum geflügelten Wort.

Fazit: Goldfische sind schlauer als gedacht

Zum Schluss lässt sich sagen, dass Goldfische ein erstaunlich gutes Gedächtnis besitzen. Die Frage „Wie lange erinnern sich Goldfische?“ können wir nun beantworten: mehrere Monate statt nur ein paar Sekunden. Goldfische sind also viel klüger und aufmerksamer, als man ihnen nachsagt. Wenn du selbst Goldfische hältst, gehe ruhig davon aus, dass sie dich und ihre Fütterungsroutine erkennen. Sie verdienen eine abwechslungsreiche Umgebung, weil sie sich Details merken und sonst Langeweile empfinden könnten. Dieser kurze Überblick hat gezeigt, dass der alte Mythos falsch ist. Goldfische haben ein weitaus besseres Erinnerungsvermögen – und damit sind sie definitiv schlauer als lange angenommen.

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