Studie zeigt: Jeder dritte Haustierhalter schätzt das Bewegungsverhalten seines Tieres falsch ein

Hund und Baby unter einem Dach? Erfahren Sie, wie Sie durch richtige Vorbereitung und Hundeerziehung ein harmonisches Zusammenleben zwischen Ihrem Vierbeiner und Ihrem Neugeborenen sicherstellen können. Praktische Tipps, Expertenmeinungen und Erfolgsgeschichten unterstützen Sie dabei, beide sicher und liebevoll zu integrieren.
Foto: Robert Eklund

Eine aktuelle Studie bringt überraschende Erkenntnisse über das Aktivitätsverhalten von Hunden und Katzen ans Licht. Viele Haustierhalter verlassen sich auf ihr Bauchgefühl – und liegen damit oft daneben.

GPS-Tracker entlarven Fehleinschätzungen

Laut einer Untersuchung mit 525 Teilnehmern glauben rund 95 Prozent der Haustierhalter, das Bewegungsverhalten ihres Tieres genau zu kennen. Doch die Realität sieht anders aus: Jeder dritte Halter liegt mit seiner Einschätzung daneben. 25 Prozent unterschätzen die tägliche Bewegung ihres Tieres, etwa 12 Prozent überschätzen sie. Mithilfe von GPS-Trackern wurden objektive Bewegungsdaten erhoben und mit den Einschätzungen der Halter verglichen – mit teils deutlichen Abweichungen.

So aktiv sind Hunde und Katzen wirklich

Die Studie dokumentiert klare Unterschiede zwischen Hunden und Katzen. Hunde bewegen sich durchschnittlich etwa sechs Kilometer am Tag. Ihre Aktivität verteilt sich relativ gleichmäßig über rund zwölf Stunden. Katzen dagegen sind auf den ersten Blick weniger mobil: Im Schnitt legen sie täglich nur 1,5 Kilometer zurück. Allerdings sind sie insgesamt etwa 13,5 Stunden aktiv – meist in Form kurzer, intensiver Bewegungsphasen wie Rennen, Spielen oder Jagen. Erstaunlich: Einige Katzenhalter gehen sogar regelmäßig mit ihrer Katze Gassi.

Anzeige

Bewegung ist ein Gesundheitsfaktor

Ausreichend Bewegung ist für Tiere nicht nur eine Frage des Auslaufs, sondern essenziell für ihre körperliche und geistige Gesundheit. Bewegungsmangel kann zu Übergewicht, Arthrose und weiteren Folgeerkrankungen führen. Auch Langeweile und Verhaltensprobleme wie Aggression oder übermäßiges Miauen bzw. Bellen können die Folge sein. Regelmäßige Aktivität beugt solchen Problemen vor und stärkt zugleich die Bindung zwischen Mensch und Tier.

Individueller Bewegungsbedarf: Alter, Rasse und Charakter zählen

Wie viel Bewegung ein Tier braucht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Besonders bei Hunden spielt die Rasse eine wichtige Rolle: Ein Border Collie benötigt mehr Auslauf als ein Mops. Auch Alter und Charakter beeinflussen den Bewegungsdrang. Spaziergänge sollten auf das individuelle Tier abgestimmt werden – mit ausreichend Abwechslung, Spiel und Trainingseinheiten.

Katzen hingegen bewegen sich eigenständig, folgen aber einem inneren Rhythmus. Freigängerkatzen haben ein hohes, aber schwer kontrollierbares Aktivitätslevel. Wohnungskatzen brauchen gezielte Beschäftigung: Tierärzte empfehlen mindestens 30 Minuten Spiel pro Tag, idealerweise verteilt auf zwei bis drei Einheiten à 10–15 Minuten. Auch ältere Katzen profitieren von Bewegung – sowohl körperlich als auch mental.

Wohnungskatze oder Freigänger: Wer braucht mehr Unterstützung?

Freigängerkatzen legen oft deutlich weitere Strecken zurück, besonders in den wärmeren Monaten. Im Winter hingegen sinkt die Aktivität häufig drastisch. Deshalb sollten auch Freigänger regelmäßig zur Bewegung motiviert werden – etwa durch interaktives Spiel oder Clickertraining.

Wohnungskatzen hingegen sind vollständig auf ihren Halter angewiesen. Ohne gezielte Impulse besteht das Risiko, dass sie sich zu wenig bewegen. Spielzeuge, Kletterelemente und strukturierte Spielzeiten helfen, die Tiere aktiv zu halten. Besonders hilfreich: Katzenspielzeuge mit Bewegung, Tunnel, Jagdspiele oder sogar Laufräder.

Technik kann Tierhaltern helfen, ihre Tiere besser zu verstehen

Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich, wie groß die Diskrepanz zwischen gefühlter und tatsächlicher Tierbeobachtung sein kann. Technische Hilfsmittel wie GPS-Tracker oder Aktivitätsmesser bieten Tierhaltern neue Möglichkeiten, das Verhalten ihrer Tiere besser zu verstehen und anzupassen. Wer die Bedürfnisse seines Tieres realistisch einschätzt, kann frühzeitig gesundheitliche Risiken vermeiden und die Lebensqualität seines Haustiers deutlich verbessern.

Inhalt