München, 26. Mai 2025 – Im Stadtteil Waldtrudering kam es zu einem ungewöhnlichen Einsatz: Die Feuerwehr rettete ein Eichhörnchen von einem Hausdach. Ein Jungtier saß am Giebel eines Wohnhauses fest und drohte abzustürzen. Zwei weitere Eichhörnchenbabys waren zuvor bereits gefallen und verletzt. Dank schnellem Einsatz konnte ein dritter Absturz verhindert werden.
Um 17:07 Uhr ging der Notruf bei der Feuerwehr München ein. Zwei Mitarbeiterinnen eines Tierschutzvereins hatten den Kobel – das Nest der Eichhörnchen – entdeckt. Er befand sich am Giebel eines Hauses in der Turnerstraße. Drei Jungtiere waren darin untergebracht. Zwei von ihnen waren aus etwa fünf Metern Höhe gefallen. Sie verletzten sich bei dem Sturz.
Ein drittes Eichhörnchen saß noch im Kobel. Es war absturzgefährdet. Die Feuerwehr München rückte mit einer Drehleiter an. Vor Ort war die Lage schwierig: Die enge Straße erschwerte die Zufahrt. Der Fahrer der Drehleiter manövrierte das Fahrzeug mit großer Präzision. Nur so konnte die Rettung gelingen.
Noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr sicherten die beiden Tierschützerinnen den Boden unter dem Kobel. Sie spannten eine Decke über zwei Gartenstühle. Dieses einfache Sprungtuch hätte das Jungtier im Notfall auffangen können. Letztlich war der Einsatz der Drehleiter entscheidend. Um an das Nest zu gelangen, entfernten die Feuerwehrleute ein Brett am Giebel.
Wenig später holten sie das dritte Eichhörnchen aus dem Kobel. Es war etwa neun Wochen alt und schien unverletzt. Die Feuerwehr rettet das Eichhörnchen damit in letzter Minute.
Nach der Rettung bekam das Tier den Namen „Fabi“ – benannt nach dem Fahrer der Drehleiter. Er hatte mit seinem präzisen Einsatz die Rettung möglich gemacht. Die drei Jungtiere, darunter auch die verletzten Geschwister, kamen in die Obhut des Vereins Wildtierwaisenschutz e. V.. Dort erhalten sie medizinische Versorgung und werden weiter betreut.
Eichhörnchen sind kleine Nagetiere, die in Wäldern, Parks und auch in Städten leben. In Deutschland kommt hauptsächlich das europäische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) vor. Es baut Nester, sogenannte Kobel, in hohen Bäumen oder an geschützten Stellen an Gebäuden. Diese Nester bestehen aus Zweigen, Gras und Blättern.
Eichhörnchen sind tagaktiv und sehr flink. Sie klettern geschickt auf Bäume und Hausdächer. Ihre Hauptnahrung besteht aus Nüssen, Samen, Knospen und manchmal auch Insekten. In Städten füttern viele Menschen die Tiere zusätzlich mit Hasel- oder Walnüssen.
Die Paarungszeit beginnt oft schon im Januar. Im Frühling werden die Jungen geboren. Pro Wurf bringt ein Weibchen meist drei bis fünf Jungtiere zur Welt. Diese bleiben mehrere Wochen im Kobel, bevor sie selbstständig werden.
In Städten stoßen Eichhörnchen auf viele Gefahren. Dazu zählen Straßenverkehr, fehlende Bäume und bauliche Veränderungen an Häusern. Manchmal bauen die Tiere ihre Nester an ungeeigneten Orten – etwa in Dachrinnen oder Fassaden. Wenn der Halt dort nachlässt, droht Lebensgefahr.
Immer wieder kommt es deshalb zu Rettungseinsätzen. Die Feuerwehr rettet Eichhörnchen regelmäßig aus Notlagen. Besonders junge Tiere sind gefährdet, da sie sich noch nicht sicher bewegen können.
Auch in diesem Fall war schnelle Hilfe nötig. Ohne den Einsatz der Feuerwehr München hätte das Jungtier abstürzen können. Durch das Zusammenspiel von Tierschützern und Einsatzkräften konnte Schlimmeres verhindert werden.
Wer ein verletztes Eichhörnchen findet, sollte es nicht ignorieren. Oft handelt es sich um Jungtiere, die aus dem Nest gefallen sind. In solchen Fällen ist es ratsam, den örtlichen Tierschutz oder die Feuerwehr zu informieren. Besonders, wenn das Tier noch sehr jung ist, braucht es Hilfe.
Die Feuerwehr rettet Eichhörnchen, wenn akute Gefahr besteht. Danach übernehmen meist spezialisierte Pflegestellen wie Wildtierstationen die weitere Versorgung. Dort werden die Tiere aufgezogen und später wieder ausgewildert.
Die Rettung des Eichhörnchens in Waldtrudering zeigt, wie wichtig Aufmerksamkeit im Alltag ist. Dank aufmerksamer Bürgerinnen und dem schnellen Einsatz der Feuerwehr konnte ein Tierleben gerettet werden. Der Vorfall ist ein Beispiel dafür, dass Mensch und Tier im städtischen Raum gut zusammenleben können – wenn man hinsieht und handelt.