Nachbarskatze füttern: Wenn der Haustier-Streit vor Gericht landet

Beim Nachbarskatze füttern kann es schnell zu rechtlichen Problemen kommen – erfahre, was in Deutschland und der Schweiz erlaubt ist.
Foto: JackieLou DL

Du denkst vielleicht, dass es harmlos ist, eine Nachbarskatze zu füttern. Doch genau das führte in Zürich zu einem echten Gerichtsprozess. Der Fall zeigt, wie schnell ein vermeintlich netter Tierfreundschaftsakt rechtliche Konsequenzen haben kann – sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland.

Warum das Nachbarskatze füttern rechtlich brisant sein kann

In Zürich wurde eine Rentnerin angeklagt, weil sie über Monate hinweg die Nachbarskatze „Leo“ regelmäßig fütterte – obwohl ihr das ausdrücklich untersagt worden war. Außerdem ließ sie den Kater über ihre Katzenklappe ins Haus und programmierte diese sogar für seinen freien Zugang. Aus diesem Grund zog die eigentliche Besitzerin vor Gericht, denn das Tier kehrte nicht mehr zu ihr zurück.

Das systematische füttern der Nachbarskatze wurde als unrechtmäßige Aneignung eingestuft. Die Staatsanwaltschaft forderte eine Geldstrafe. Am Ende kam es zu einem Vergleich, bei dem die Rentnerin offenbar die neue Besitzerin wurde. Dennoch wirft der Fall wichtige Fragen auf.

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Wie ist das füttern der Nachbarskatze in der Schweiz gesetzlich geregelt?

In der Schweiz gelten Tiere seit 2003 nicht mehr als bloße Sachen. Trotzdem bleibt das Eigentum daran rechtlich geschützt. Wer systematisch eine Nachbarskatze füttert, riskiert also strafrechtliche Folgen. Insbesondere dann, wenn das Verhalten auf eine Aneignung abzielt.

Dabei ist wichtig zu verstehen: Nur gelegentliches Füttern gilt nicht als strafbar. Erst wenn du eine Katze regelmäßig fütterst, sie ins Haus lässt und den ausdrücklichen Wunsch des Eigentümers ignorierst, wird es heikel. In solchen Fällen drohen Geld- oder sogar Freiheitsstrafen nach dem Schweizer Strafgesetzbuch.

Nachbarskatze füttern: Unterschiede zwischen der Schweiz und Deutschland

Auch in Deutschland sind Tiere keine Sachen im rechtlichen Sinne. Sie haben einen Sonderstatus und genießen Schutz durch das BGB und das Tierschutzgesetz. Trotzdem ist das gelegentliche Nachbarskatze füttern hier meist unproblematisch – solange es nicht gezielt geschieht und niemand sich gestört fühlt.

Das bedeutet: Wenn die Katze freiwillig zu dir kommt und du sie fütterst, ist das oft erlaubt. Schwierig wird es nur, wenn du sie aktiv anlockst und wiederholt gegen den Willen der Besitzerin handelst. In diesem Fall kannst du abgemahnt werden oder eine Unterlassungsklage riskieren.

Was du beim füttern der Nachbarskatze beachten solltest

Willst du Ärger vermeiden, sprich mit dem Besitzer, bevor du die Nachbarskatze fütterst. Auch wenn das Tier regelmäßig bei dir auftaucht, solltest du sicherstellen, dass deine Nachbarn nichts dagegen haben. Ansonsten könnte dir unterstellt werden, dass du die Katze entwenden willst.

Zudem solltest du wissen: In Deutschland kann die Beweislast bei solchen Konflikten schwierig sein. Der Halter muss nachweisen, dass du die Katze bewusst anlockst. Daher ist ein offenes Gespräch meist der bessere Weg – bevor es zu einem rechtlichen Verfahren kommt.

Was wir aus dem Fall „Leo“ über das Nachbarskatze füttern lernen können

Der Zürcher Fall zeigt, wie emotional und komplex der Umgang mit Haustieren sein kann. Eine scheinbar harmlose Geste wie das Nachbarskatze füttern führte hier zu einem Rechtsstreit. Letztlich wurde der Streit beigelegt, doch das hätte auch anders ausgehen können.

Wenn du regelmäßig eine fremde Katze fütterst, bewegst du dich rechtlich schnell auf dünnem Eis. Vor allem dann, wenn du das Tier aktiv in deinen Haushalt integrierst. Deshalb gilt: Klare Kommunikation mit den Haltern ist das A und O – noch bevor der Futternapf gefüllt wird.

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