Ein Leguan als Haustier ist ein echter Hingucker, bringt aber auch viele Herausforderungen mit sich. Besonders der Grüne Leguan ist beliebt – jedoch kein Haustier für Anfänger. Denn ein Leguan als Haustier braucht viel Platz, ein tropisches Klima und eine artgerechte Umgebung, um sich wohlzufühlen.
Außerdem solltest du bedenken, dass Leguane sehr alt werden können und eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren haben. Deshalb ist die Entscheidung für einen Leguan als Haustier alles andere als spontan.
Der Platzbedarf für ein Leguan als Haustier ist enorm. Ein ausgewachsenes Tier kann bis zu 2,20 Meter lang werden. Aus diesem Grund sollte das Terrarium mindestens 300 x 200 x 250 cm groß sein. Falls du mehrere Tiere halten möchtest, musst du entsprechend mehr Fläche einplanen.
Alternativ kannst du ein ganzes Zimmer als Terrarium umgestalten. Dadurch schaffst du eine naturnahe Umgebung, die dem Leguan Bewegungsfreiheit bietet. Klettermöglichkeiten wie dicke Äste, Korkröhren oder Plattformen sind wichtig, weil Leguane baumbewohnend leben.
Ebenso entscheidend ist ein Wasserbecken im Terrarium. Es unterstützt nicht nur die Luftfeuchtigkeit, sondern ermöglicht auch das Baden – was Leguane lieben.
Damit sich ein Leguan als Haustier gesund entwickelt, ist ein tropisches Klima unverzichtbar. Tagsüber braucht das Tier Temperaturen von 30 bis 35 °C – an Sonnenplätzen sogar bis zu 48 °C. Nachts darf es auf 22 °C abkühlen. Gleichzeitig muss die Luftfeuchtigkeit tagsüber bei 60 bis 80 % und nachts bei bis zu 100 % liegen.
Dafür brauchst du Technik: Heizstrahler, UV-B-Lampen, Beregnungsanlagen und Hygrometer gehören zur Grundausstattung. Besonders UV-A- und UV-B-Licht sind essenziell, da sie den Stoffwechsel anregen und Krankheiten vorbeugen. Die Beleuchtung sollte täglich für rund 12 Stunden eingeschaltet sein.
Ein Leguan als Haustier frisst ausschließlich Pflanzen. Seine Ernährung besteht aus frischem Gemüse, Blättern und ungespritzten Pflanzen wie Löwenzahn, Papaya oder Bananenbaumblättern. Fleisch, Hundefutter oder Fertigfutter sind absolut tabu – andernfalls drohen schwere Krankheiten wie Gicht.
Auch die Pflege ist aufwendig. Du musst das Wasserbecken regelmäßig reinigen und das Terrarium sauber halten. Zusätzlich braucht dein Leguan täglich frisches Futter, Beschäftigungsmöglichkeiten und Rückzugsorte. Nur so bleibt er gesund und ausgeglichen.
Viele unterschätzen, was ein Leguan als Haustier wirklich bedeutet. Abgesehen vom Platzbedarf ist auch der technische Aufwand nicht zu unterschätzen. Du brauchst Zeit, Geld und Geduld – und einen sicheren Umgang mit Tieren. Denn Leguane sind nicht nur Fluchttiere, sondern auch Fluchtkünstler.
Terrarien müssen absolut ausbruchssicher sein. Außerdem haben Leguane scharfe Krallen und kräftige Schwänze, mit denen sie sich verteidigen können. Falls du Kinder im Haushalt hast, solltest du besonders vorsichtig sein.
Ein Leguan als Haustier ist nur dann eine gute Entscheidung, wenn du dich intensiv vorbereitet hast. Du solltest bereits Erfahrung mit Reptilien haben, über die nötige Technik verfügen und bereit sein, täglich Zeit zu investieren. Wer diese Voraussetzungen erfüllt, bekommt ein faszinierendes Tier, das mit der Zeit sogar zutraulich werden kann.
Leguane sind Beobachtungstiere – sie brauchen keinen ständigen Körperkontakt, sondern Respekt und Geduld. Wenn du das bieten kannst, ist ein Leguan als Haustier eine echte Bereicherung.