Ein spektakulärer Fall von Giftschlangen Schmuggel sorgt für Schlagzeilen: Mitte April 2025 stoppte die Bundespolizei am Zollamt Bietingen einen 36-jährigen Ukrainer, der mit seinem PKW nach Deutschland einreisen wollte. Was die Beamten bei der Durchsuchung entdeckten, war schockierend: Insgesamt 47 lebende Tiere – darunter mehrere hochgiftige Schlangen – waren in Koffern, Papp- und Styroporboxen sowie Plastikdosen versteckt.
Laut Aussagen des Mannes sollten sich in den Behältern lediglich Kleidung und Süßigkeiten befinden. Stattdessen entdeckten die Beamten Tiere wie:
16 Schlangen (darunter drei Kobra-Arten, eine Klapperschlange und eine Mexikanische Mokassinotter)
Streifengrasmäuse
Frösche
Geckos und Agamen
Tausendfüßler, Spinnen und Krebse
Acht der Schlangenarten stehen unter dem Schutz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES). Für diese Tiere hatte der Fahrer keine entsprechenden Nachweise. Das allein stellt bereits einen schweren Verstoß gegen geltendes Artenschutzrecht dar.
Die Transportbedingungen waren mehr als fragwürdig: Die Tiere waren nur mit Kreppband und Haushaltsgummis gesichert. Einige Boxen waren mit „Venemouse“ – also „giftig“ – beschriftet. Spezielle Vorrichtungen, um ein Verrutschen der Tiere während der Fahrt zu verhindern, fehlten vollständig.
Das Hauptzollamt Singen warnte: Ein Ausbruch der hochgiftigen Schlangen hätte Menschenleben gefährden können. Ohne Gegengift kann der Biss dieser Arten tödlich enden – und das innerhalb kürzester Zeit.
Gegen den Schmuggler wurde umgehend ein Strafverfahren eröffnet. Die Tiere kamen in eine spezialisierte Reptilienauffangstation. Die weitere Bearbeitung übernahm das Zollfahndungsamt Stuttgart. Ziel ist es, nicht nur den Fall aufzuklären, sondern auch mögliche Hintermänner oder Schmuggelnetzwerke zu identifizieren.
Dieser Vorfall zeigt, wie skrupellos manche Händler beim Giftschlangen Schmuggel vorgehen. Der illegale Handel mit exotischen und geschützten Tierarten floriert – trotz strenger Regelungen. Das Artenschutzrecht soll das Aussterben bedrohter Arten verhindern. Doch Profitgier, Nachlässigkeit und mangelnde Kontrolle führen immer wieder zu Fällen wie diesem.