Bindehautentzündung beim Hund – Symptome, Ursachen und Behandlung

Bindehautentzündung Hund
Foto: Sabrinasfotos
 

Eine Bindehautentzündung beim Hund gehört zu den häufigsten Augenerkrankungen. Verschiedene Faktoren können sie auslösen, darunter Umweltreize, Infektionen oder Allergien. Betroffene Hunde zeigen oft tränende, gerötete oder geschwollene Augen. In vielen Fällen heilt die Entzündung von selbst, doch manchmal ist eine gezielte Behandlung notwendig, um Folgeschäden zu vermeiden. Wer die Ursachen kennt und frühzeitig reagiert, kann seinem Hund schnell helfen.

Was passiert bei einer Bindehautentzündung beim Hund

Bei einer Bindehautentzündung entzünden sich die Schleimhäute, die die Innenseite der Augenlider und einen Teil des Augapfels bedecken. Diese Schleimhäute sorgen dafür, dass das Auge feucht bleibt und Fremdkörper abgewiesen werden. Wenn sie gereizt sind oder sich entzünden, entstehen unangenehme Beschwerden, die das Sehvermögen des Hundes einschränken und sein Wohlbefinden beeinträchtigen. Die Entzündung kann nur ein Auge oder beide betreffen und entweder akut oder chronisch verlaufen.

Mögliche Ursachen einer Bindehautentzündung beim Hund

Die Gründe für eine Bindehautentzündung beim Hund sind vielfältig. Umweltfaktoren, Infektionen oder anatomische Besonderheiten spielen eine Rolle.

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1. Reizung durch Fremdkörper oder Umweltfaktoren

Staub, Sand, Pollen oder Rauch reizen die empfindlichen Augen eines Hundes und führen oft zu einer Entzündung. Besonders in den Frühlings- und Sommermonaten reagieren viele Hunde auf Pollen, die eine allergische Bindehautentzündung auslösen. Zugluft oder trockene Luft aus Klimaanlagen begünstigen ebenfalls gereizte Augen.

2. Verletzungen am Auge

Kratzer durch andere Hunde, Äste beim Spaziergang oder scharfkantige Gegenstände können das Auge verletzen und eine Bindehautentzündung hervorrufen. Bleibt die Verletzung unbehandelt, gelangen oft Bakterien in das Auge und verursachen eine eitrige Entzündung.

3. Infektionen mit Viren, Bakterien oder Pilzen

Viren, Bakterien und seltener Pilze lösen ansteckende Bindehautentzündungen aus. Besonders in Tierheimen oder Hundepensionen verbreiten sich solche Infektionen schnell. Infektionskrankheiten wie Zwingerhusten führen ebenfalls zu einer Bindehautentzündung.

4. Allergien als Ursache

Allergien können ebenfalls eine Ursache sein. Viele Hunde reagieren auf Pollen, Hausstaub oder bestimmte Futtermittel mit einer Bindehautentzündung. Zusätzlich zu den Augenproblemen treten oft Juckreiz, Hautirritationen oder Niesen auf.

5. Rassespezifische Anfälligkeit

Manche Hunderassen entwickeln häufiger eine Bindehautentzündung als andere. Möpse oder Französische Bulldoggen schließen ihre Augenlider oft nicht vollständig, wodurch die Augen schneller austrocknen. Rassen mit großen Lidspalten oder eingerollten Lidern wie der Pekinese oder die Deutsche Dogge neigen ebenfalls zu Bindehautentzündungen.

Symptome einer Bindehautentzündung beim Hund

Die Symptome einer Bindehautentzündung hängen von der Ursache ab und können unterschiedlich stark ausfallen. Viele Hunde zeigen folgende Anzeichen:

  • gerötete Augen
  • vermehrter Tränenfluss oder eitriger Ausfluss
  • Juckreiz und häufiges Reiben des Auges
  • geschwollene oder verklebte Augenlider
  • Lichtempfindlichkeit
  • häufiges Blinzeln oder Zukneifen des betroffenen Auges

Schwere Bindehautentzündungen lösen Schmerzen aus. Hunde, die darunter leiden, reagieren empfindlich auf Berührungen am Kopf oder meiden grelles Licht. Bleibt die Entzündung unbehandelt, entstehen möglicherweise bleibende Schäden an der Hornhaut.

Behandlung einer Bindehautentzündung beim Hund

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Bindehautentzündung. In leichten Fällen hilft es bereits, die Augen regelmäßig zu reinigen und Reizstoffe zu vermeiden. Bei anhaltenden oder schweren Symptomen unterstützt der Tierarzt die Heilung mit Medikamenten.

1. Augentropfen und Salben

Tierärzte verschreiben häufig entzündungshemmende Augentropfen oder Salben, die antibakterielle, antivirale oder feuchtigkeitsspendende Wirkstoffe enthalten.

2. Reinigung des Auges

Befinden sich Fremdkörper wie Sand oder kleine Holzsplitter im Auge, spült der Tierarzt diese mit einer speziellen Lösung aus. Bei starken Schmerzen betäubt er das Auge lokal, um die Behandlung für den Hund angenehmer zu machen.

3. Hausmittel mit Vorsicht verwenden

Viele Hundebesitzer setzen auf Hausmittel wie Kamillentee, doch Experten raten davon ab. Kamille enthält Pflanzenstoffe, die die empfindliche Bindehaut zusätzlich reizen. Besser geeignet sind sterile Kochsalzlösungen, um das Auge sanft zu reinigen.

4. Behandlung einer allergischen Bindehautentzündung

Falls eine Allergie die Ursache ist, hilft es, den Kontakt mit dem Allergen zu vermeiden. In manchen Fällen verordnet der Tierarzt antiallergische Augentropfen oder Antihistaminika.

Wann ein Tierarztbesuch notwendig ist

Nicht jede Bindehautentzündung erfordert sofort eine tierärztliche Behandlung. In bestimmten Fällen sollte der Hund jedoch umgehend untersucht werden:

  • starke Rötung oder Schwellung des Auges
  • eitriger oder blutiger Ausfluss
  • anhaltende Beschwerden über mehrere Tage
  • sichtbare Schmerzen oder Berührungsempfindlichkeit
  • häufiges Blinzeln oder Zukneifen des Auges

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung verhindern, dass sich die Entzündung verschlimmert oder bleibende Augenschäden entstehen.

Ist eine Bindehautentzündung beim Hund ansteckend

Ob eine Bindehautentzündung ansteckend ist, hängt von der Ursache ab. Virale oder bakterielle Infektionen verbreiten sich unter Hunden und in seltenen Fällen auch auf Menschen. Wer einen erkrankten Hund betreut, sollte nach jedem Kontakt mit dessen Augen gründlich die Hände waschen.

Kosten für die Behandlung einer Bindehautentzündung beim Hund

Die Behandlungskosten hängen vom Schweregrad der Erkrankung und der gewählten Therapie ab. Eine einfache Untersuchung mit medikamentöser Behandlung kostet zwischen 30 und 100 Euro. Zusätzliche Tests oder Eingriffe, wie die Entfernung von Fremdkörpern, erhöhen die Kosten.

So kannst du deinem Hund helfen

Eine Bindehautentzündung beim Hund lässt sich meist gut behandeln, wenn die Symptome frühzeitig erkannt werden. Wer mögliche Auslöser vermeidet und das betroffene Auge regelmäßig kontrolliert, kann seinem Vierbeiner unnötiges Leid ersparen. Falls sich die Beschwerden verschlimmern oder das Auge schmerzhaft wirkt, sollte der Hund auf jeden Fall einem Tierarzt vorgestellt werden. Mit der richtigen Pflege und Behandlung heilt die Entzündung meist innerhalb weniger Tage vollständig aus.