Ein schockierender Fall von Tierverwahrlosung erschüttert derzeit Bad Iburg im Landkreis Osnabrück. Zunächst war lediglich von 42 Hunden die Rede, doch mittlerweile steht fest: Dementsprechend wurden insgesamt 47 Hunde aus einem leerstehenden Haus befreit. Ihr Zustand war mehr als alarmierend – ihr Fell war stark verfilzt, ihre Augen und Zähne waren entzündet, und zudem litten sie unter schweren Mangelerscheinungen. All diese Faktoren prägten das erschreckende Bild der vernachlässigten Tiere.
Die Tiere litten nicht nur unter extremem Futtermangel, sondern auch unter einer völlig unzureichenden Wasserversorgung. Laut Berichten ernährten sie sich in ihrer Not von Tapeten, Möbelstücken und sogar Kot, was die ohnehin schon kritische Situation zusätzlich verschärfte. Besonders dramatisch war außerdem, dass einige der Hunde trächtig waren, wodurch sich die Lage noch weiter zugespitzt hat.
Am Montagabend ging schließlich ein entscheidender Hinweis beim zuständigen Veterinäramt ein. Infolgedessen wurde umgehend eine Überprüfung des Hauses eingeleitet, die die erschütternden Zustände offenbarte. Nachdem die Tiere entdeckt wurden, hat man sie sofort in Sicherheit gebracht und anschließend auf mehrere Tierheime in der Region Osnabrück verteilt.
Die medizinische Betreuung hat nun oberste Priorität, da viele Hunde dringend tierärztliche Versorgung benötigen. Besonders die umfassende Fellpflege ist essenziell, denn das stark verfilzte Fell hat bereits zu massiven Hautproblemen geführt. Um weiteren Entzündungen vorzubeugen, muss das Fell der Hunde auf etwa zwei Millimeter gekürzt werden. Dies ist eine Maßnahme, die für das Wohl der Tiere unbedingt erforderlich ist.
Das Tierparadies Gut Aiderbichl hat sich bereit erklärt, bereits 20 der geretteten Hunde aufzunehmen. Freiwillige kümmern sich dort nun stundenweise um die verängstigten Tiere, um ihnen langsam wieder Vertrauen zu vermitteln. Obwohl die Unterstützung in der Region erfreulicherweise sehr groß ist, bleibt die Versorgung der Hunde dennoch eine erhebliche Herausforderung, die viel Engagement erfordert.
Das verlassene Haus, in dem die Hunde entdeckt wurden, liegt abgelegen und völlig unbewohnt. Offenbar haben die Mieter das Gebäude bereits Mitte Februar verlassen und dabei die Hunde sich selbst überlassen. Wie lange sie unter diesen absolut widrigen Bedingungen überleben mussten, bleibt derzeit unklar. Schätzungen zufolge hatten sie jedoch seit etwa einem halben Jahr keine angemessene Versorgung mehr erhalten.
Die zuständigen Behörden haben mittlerweile Ermittlungen gegen die mutmaßlichen Halter aufgenommen. Nun gilt es zu klären, wer genau für die massive Verwahrlosung und das damit verbundene Leid der Hunde verantwortlich ist. Der entscheidende Hinweis kam von einem aufmerksamen Bürger, der sich glücklicherweise um das Wohl der Tiere sorgte und die Behörden informierte.