Ausgesetzte Tiere: Was du tun kannst, um zu helfen

ausgesetzte Tiere
Foto: Alexa

Jedes Jahr werden in Deutschland tausende Tiere ausgesetzt. Besonders in den Sommermonaten und nach Weihnachten steigt die Zahl drastisch. Hunde, Katzen, Kaninchen und andere Kleintiere werden an Raststätten, in Parks oder auf abgelegenen Feldwegen zurückgelassen. Sie leiden unter Hunger, Durst und großer Angst. Viele dieser Tiere stammen aus schlechter Haltung und brauchen dringend Hilfe. Doch wie erkennst du ein ausgesetztes Tier? Und was solltest du tun, wenn du ein solches Tier findest?

Warum werden so viele Tiere ausgesetzt?

Viele Menschen unterschätzen die langfristige Verantwortung, die mit einem Haustier einhergeht. Während der Corona-Pandemie haben sich zahlreiche Haushalte spontan einen tierischen Mitbewohner angeschafft, doch mit der Rückkehr in den normalen Alltag wurde vielen bewusst, dass sie nicht genügend Zeit für ihr Tier haben. Auch die Urlaubszeit ist ein häufiger Grund, warum Tiere einfach zurückgelassen werden. Besonders problematisch ist die Situation bei Kleintieren, da Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen oft achtlos in Kartons oder Käfigen am Straßenrand landen. Wer sich für ein Haustier entscheidet, sollte sich bewusst machen, dass es eine jahrelange Verpflichtung bedeutet.

Wie du einem ausgesetzten Hund helfen kannst

Wenn du einen einsamen Hund siehst, der an einem Parkplatz, einer Raststätte oder einem Laternenpfahl angebunden ist, solltest du ihn zunächst einige Zeit beobachten, um sicherzugehen, dass sein Besitzer nicht in der Nähe ist. Falls niemand zurückkehrt, ist es wichtig, die Polizei oder das nächstgelegene Tierheim zu informieren. In einem Notfall, etwa wenn der Hund apathisch wirkt, eine flache Atmung zeigt oder offensichtliche Verletzungen hat, solltest du sofort einen Tierarzt kontaktieren. Da verängstigte oder verletzte Hunde unberechenbar reagieren können, solltest du das Tier nicht direkt anfassen, sondern versuchen, es aus einiger Entfernung mit ruhiger Stimme zu beruhigen. In Deutschland gilt das Fundrecht, weshalb ausgesetzte Hunde nicht einfach mitgenommen werden dürfen, sondern offiziell gemeldet werden müssen.

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Ausgesetzte Tiere: Wann eine Katze wirklich Hilfe braucht

Nicht jede frei laufende Katze ist ausgesetzt, denn in Deutschland gibt es rund zwei Millionen herrenlose Katzen, die sich oft selbst versorgen können. Falls du jedoch eine Katze in einer Transportbox oder einem Karton findest, ist sie höchstwahrscheinlich ausgesetzt und benötigt dringend Hilfe. In solchen Fällen solltest du prüfen, ob die Katze eine Tätowierung im Ohr hat, da dies auf einen Besitzer hinweisen kann. Befindet sich das Tier in einem geschwächten Zustand, ist es ratsam, ihm Wasser anzubieten und einen örtlichen Tierschutzverein oder ein Tierheim zu informieren. Falls die Katze stark verängstigt ist, solltest du sie nicht anfassen, da sie aus Panik kratzen oder beißen könnte. Auch hier gilt das Fundrecht, weshalb das Tier nicht einfach mitgenommen werden darf, sondern ordnungsgemäß gemeldet werden muss.

Wie du ausgesetzten Kleintieren helfen kannst

Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster werden oft in Käfigen oder Kartons ausgesetzt, meist ohne Wasser und Schutz vor der Witterung. Besonders an heißen Tagen ist schnelles Handeln lebenswichtig. Falls du ein Kleintier findest, solltest du es zunächst in den Schatten bringen und ihm vorsichtig Wasser anbieten. Um das Tier sicher unterzubringen, kann es in einen geeigneten Transportbehälter gesetzt und anschließend zu einem Tierarzt oder in ein Tierheim gebracht werden. Falls du das Tier nicht selbst einfangen kannst, ist es sinnvoll, eine Tierschutzorganisation oder ein Tierheim um Hilfe zu bitten, da diese über die nötige Erfahrung und Ausrüstung verfügen.

Ist es strafbar, Tiere auszusetzen?

Das Aussetzen von Haustieren ist in Deutschland gesetzlich verboten und stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit hohen Geldstrafen geahndet werden kann. In schweren Fällen kann das Aussetzen sogar als Tierquälerei gewertet werden, was zu Geld- oder Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren führen kann. Leider werden nur wenige Täter ermittelt, weshalb es besonders wichtig ist, dass aufmerksame Menschen nicht wegsehen, sondern handeln, wenn sie ein ausgesetztes Tier entdecken.

Ausgesetzte Tiere: Die beste Hilfe ist Prävention

Wer sich ein Haustier anschafft, übernimmt eine langfristige Verantwortung, die gut überlegt sein sollte. Um Tierleid zu verhindern, ist es wichtig, Tiere nicht aus dem Zoofachhandel oder von Züchtern zu kaufen, sondern stattdessen ein Tier aus dem Tierheim zu adoptieren. Vor der Anschaffung sollte genau überlegt werden, ob genug Zeit, Geld und Platz für ein Tier vorhanden ist. Auch Urlaubsreisen sollten so geplant werden, dass das Haustier gut versorgt ist. Falls sich die Lebensumstände ändern und das Tier nicht mehr gehalten werden kann, sollte es verantwortungsvoll weitervermittelt oder in eine Auffangstation gegeben werden.

So kannst du ausgesetzten Tieren helfen

Das Aussetzen von Tieren ist nicht nur grausam, sondern auch strafbar. Falls du ein ausgesetztes Tier entdeckst, solltest du zunächst die Situation genau beobachten und anschließend die Polizei, ein Tierheim oder eine Tierschutzorganisation informieren. Besonders bei verletzten oder stark geschwächten Tieren ist schnelles Handeln entscheidend. Mit Aufmerksamkeit und rechtzeitigem Eingreifen kann vielen ausgesetzten Tieren geholfen werden, damit sie eine zweite Chance auf ein liebevolles Zuhause erhalten.

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