Mit Katze reisen: So ist Camping und Co. mit deinem Haustier möglich

Wer mit Katze reisen möchte, muss prüfen, ob sie dafür gemacht ist. Besonders Camping mit Katze stellt hohe Anforderungen an das Tier.
Foto: Marlene Leppänen

Urlaub mit der Katze – für viele ein schöner Gedanke, doch nicht jede Katze eignet sich für das Abenteuer auf vier Rädern. Wer mit Katze reisen möchte, muss nicht nur rechtzeitig planen, sondern auch genau prüfen, ob die eigene Samtpfote überhaupt dafür gemacht ist. Besonders das Camping mit Katze stellt hohe Anforderungen an Mensch und Tier. Dabei gibt es klare Grundsätze, die jeder Halter kennen sollte, bevor es gemeinsam auf große Fahrt geht.

Anzeige

Warum Katzen keine geborenen Reisepartner sind

Katzen sind von Natur aus ortsgebundene Tiere. Sie lieben ihre gewohnte Umgebung, feste Reviere und tägliche Routinen. Jeder Ortswechsel bedeutet für sie Stress. Deshalb ist es nicht ratsam, spontan mit Katze zu reisen, vor allem wenn das Tier solche Situationen nicht kennt. Eine Reise kommt vor allem dann infrage, wenn die Katze bereits von klein auf an Ortswechsel gewöhnt wurde. Eine Kittenzeit mit viel Abwechslung, Reisen oder Ausflügen kann die Grundlage dafür legen, dass eine Katze auch als erwachsenes Tier Reisen toleriert.

Doch selbst dann gilt: Nicht jede Reiseform eignet sich für Katzen. Rundreisen mit ständigem Standortwechsel, Aktivurlaube mit viel Programm oder laute Hotels sind ungeeignet. Was besser passt: Ein entspannter Aufenthalt in einer Ferienwohnung oder auf einem ruhigen Campingplatz – immer mit der Möglichkeit für das Tier, sich zurückzuziehen und eine vertraute Umgebung zu genießen.

Camping mit Katze – Was du vorher klären solltest

Nicht alle Unterkünfte sind automatisch tierfreundlich. Wer mit Katze verreisen will, sollte vorab prüfen, ob die gewählte Ferienwohnung, das Hotel oder der Campingplatz Haustiere ausdrücklich erlaubt. Besonders beim Camping mit Katze ist es wichtig, sich beim Betreiber zu informieren. Nicht jeder Platz heißt Tiere willkommen, und auch nicht alle Wohnmobilvermieter erlauben Haustiere an Bord. In vielen Fällen fallen zusätzliche Reinigungsgebühren oder spezielle Auflagen an. Ein genauer Blick in die AGB oder ein kurzer Anruf schafft hier Klarheit.

Mit Katze ins Ausland reisen – nur mit Vorbereitung

Geht die Reise ins Ausland, müssen Halter besonders gut vorbereitet sein. Denn jedes Land hat seine eigenen Einreisebestimmungen für Katzen. Grundsätzlich ist der EU-Heimtierausweis Pflicht. Er enthält alle notwendigen Informationen zur Identifikation und zum Impfstatus der Katze. Wichtig ist zudem ein Mikrochip zur eindeutigen Kennzeichnung.

Unverzichtbar ist eine gültige Tollwutimpfung, die mindestens 21 Tage vor der Einreise erfolgt sein muss. In vielen Ländern wird zusätzlich eine Parasitenprophylaxe verlangt, die je nach Vorgabe 24 bis 120 Stunden vor der Einreise verabreicht werden muss. In bestimmten Ländern kann auch ein amtstierärztliches Gesundheitszeugnis notwendig sein. Vor der Reise sollte also in jedem Fall ein Besuch beim Tierarzt erfolgen – zur Gesundheitskontrolle, Impfberatung und um gegebenenfalls passende Reisetabletten oder Pheromonpräparate zu besprechen.

So wird der Transport nicht zur Tortur

Sicherheit geht vor – und das gilt besonders beim Transport, wenn du mit deiner Katze reisen möchtest. Die Katze muss während der gesamten Fahrt in einer ausbruchsicheren Transportbox untergebracht sein. Ideal ist eine stabile Kunststoffbox: Sie ist hygienisch, leicht zu reinigen und lässt sich gut im Fahrzeug sichern. Körbe aus Weide oder weiche Stofftaschen sehen hübsch aus, sind aber für längere Fahrten ungeeignet.

Im Fahrzeug ist die Box als „Ladung“ definiert und muss entsprechend gesichert werden. Am besten wird sie mit Spanngurten auf dem Rücksitz oder im Laderaum befestigt. Fenster und Dachluken sollten während der Fahrt geschlossen bleiben. Hitzestau ist eine ernste Gefahr – die Temperatur im Fahrzeug muss regelmäßig überprüft werden, besonders bei sommerlichen Fahrten.

Beruhigung auf vier Pfoten – Wenn der Stress mitfährt

Nicht jede Katze bleibt während der Fahrt ruhig. Viele Tiere reagieren mit Übelkeit, Unruhe oder sogar Panik. Starke Beruhigungsmittel sind jedoch nicht die Lösung, da sie Nebenwirkungen haben und das Tier zusätzlich belasten können. Empfehlenswert sind Alternativen wie Pheromon-Sprays, Bachblüten oder Ergänzungsfuttermittel mit beruhigenden Inhaltsstoffen wie Tryptophan. Die Anwesenheit einer vertrauten Bezugsperson kann zusätzlich helfen, die Katze zu beruhigen. Was jedoch nie erlaubt ist: Die Katze ungesichert im Auto oder Wohnmobil umherlaufen zu lassen – auch wenn sie ruhig wirkt, kann das im Ernstfall lebensgefährlich sein.

Was auf der Packliste nicht fehlen darf

Für den Urlaub mit Katze ist eine gründliche Packliste entscheidend. Neben dem EU-Heimtierausweis gehören Näpfe, Futter, Lieblingsleckerlis und Decken zur Grundausstattung. Auch eine tragbare Katzentoilette, Streu, eine Streuschaufel sowie ausreichend Plastiktüten sind notwendig. Wer Camping mit Katze plant, sollte zudem ein Katzengeschirr mit Leine, eine Reiseapotheke und eventuell ein Katzengitter für Fenster und Türen im Wohnmobil einpacken. So kann die Katze sicher frische Luft schnappen, ohne zu entkommen.

Auf dem Campingplatz – Rücksicht und Sicherheit beim Reisen mit der Katze

Ein schattiger Stellplatz ist Pflicht – Katzen vertragen keine direkte Sonne und reagieren empfindlich auf Hitze. Die Katze sollte entweder gesichert an einer Leine bleiben oder nur Freigang erhalten, wenn sie jederzeit selbstständig zum Wohnmobil zurückkehren kann. Rückzugsorte im Inneren sind wichtig: Kissen, Decken oder eine vertraute Höhle geben Sicherheit. Der Kontakt mit anderen Tieren auf dem Platz – insbesondere Hunden oder fremden Katzen – birgt Konfliktpotenzial. Nicht jeder Campingplatz ist auf tierische Gäste vorbereitet. Einige bieten aber eigene Bereiche für Haustiere an. Auch hier gilt: vorher informieren, statt vor Ort improvisieren zu müssen.

Wann der Urlaub zu Hause besser ist

Nicht jede Katze eignet sich für Reisen. Tiere, die stark ortsgebunden sind, sich schnell ängstigen oder gesundheitlich eingeschränkt sind, sollten nicht mitgenommen werden. Besonders ältere Tiere oder solche mit chronischen Erkrankungen erleben auf Reisen häufig hohen Stress. Auch Katzen, die Autofahrten schlecht vertragen oder mit Durchfall, Erbrechen oder Unruhe reagieren, sollten besser zu Hause bleiben.

Geeignet für Urlaub mit Katze sind Tiere, die neugierig, jung, anpassungsfähig und vor allem menschenbezogen sind. Ist die Bindung zur Bezugsperson stärker als zur Umgebung, kann das Reisen auch für die Katze ein positives Erlebnis werden – vorausgesetzt, alle Bedingungen stimmen.

Gute Alternativen zur Mitnahme von Katzen beim Reisen

Wenn klar ist, dass die Reise für die Katze zu stressig wäre, gibt es Alternativen. Ein Katzensitter aus dem Familien- oder Freundeskreis ist oft die beste Lösung. Der Deutsche Tierschutzbund bietet in den Sommermonaten sogar eine spezielle Urlaubs-Hotline an, die bei der Suche nach einer Betreuung hilft. Nur im Notfall sollte auf eine Katzenpension zurückgegriffen werden – denn der Aufenthalt unter vielen fremden Tieren ist für die meisten Katzen alles andere als erholsam. Wer noch sucht: Tierärzte, Online-Plattformen oder Aushänge im Wartezimmer sind gute Quellen für verlässliche Betreuer.

Wichtig ist in jedem Fall: Eine Katze darf nie über einen längeren Zeitraum allein zu Hause bleiben. Selbstständig lebende Freigänger benötigen ebenfalls tägliche Versorgung, Zuwendung und Kontrolle.

Wohnmobil mieten mit Katze – Das ist beim Reisen zu beachten

Nicht alle Wohnmobilvermieter erlauben Haustiere. Manche verlangen einen Aufpreis oder eine zusätzliche Reinigungspauschale. Wer mit Katze reisen möchte, sollte sich rechtzeitig bei den Anbietern erkundigen – idealerweise schriftlich oder telefonisch. Kratzfreudige Katzen können Schäden verursachen, weshalb eine passende Zusatzversicherung sinnvoll ist. In jedem Fall lohnt ein Blick in die Mietbedingungen, bevor der Schlüssel übergeben wird.

Mit Katze reisen will gelernt sein

Ein Urlaub mit Katze kann funktionieren – aber nur mit guter Planung, Rücksicht und realistischen Erwartungen. Wer Camping mit Katze plant, sollte die Bedürfnisse seines Tieres ernst nehmen und keine Kompromisse eingehen. Denn am Ende zählt nicht das Instagram-Bild vom Sonnenuntergang mit Katze vor dem Wohnmobil, sondern das Wohlbefinden der Samtpfote. Und manchmal ist es genau das Zeichen von Liebe, wenn man sie in vertrauter Umgebung zurücklässt – gut versorgt und entspannt.