Pferd aus Graben gerettet in Oberneuland: Am 18. Mai 2025 kam es nachmittags zu einem Einsatz, der nicht nur für Aufsehen sorgte, sondern auch eine Premiere markierte. Am Hodenberger Deich in Bremen-Oberneuland war ein Pferd in einen Graben gestürzt und konnte sich nicht mehr eigenständig befreien. Für die Feuerwehr Bremen bedeutete dieser Vorfall den ersten offiziellen Einsatz der neu gegründeten Fachgruppe Großtierrettung – und das mit Erfolg.
Die Szene am Einsatzort war dramatisch: Ein erschöpftes Tier, ein verzweifelter Besitzer und eine neue Spezialeinheit, die sich zum ersten Mal bewähren musste. Inmitten dieser besonderen Situation zeigte sich, wie wichtig spezialisierte Rettungseinheiten im urbanen und ländlichen Raum sein können – insbesondere, wenn es um die Rettung von Großtieren geht.
Dass ein Pferd im Graben landet, ist selten – doch genau dafür wurde die neue Fachgruppe Großtierrettung ins Leben gerufen. Gegen 4 Uhr nachmittags alarmierte ein Anwohner die Feuerwehrleitstelle, nachdem er das feststeckende Tier entdeckt hatte. Daraufhin rückten Kräfte der Feuer- und Rettungswache 7 sowie erstmals die neue Spezialeinheit aus Bremen-Blockland aus.
Bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr hatte ein Tierarzt das Tier medizinisch erstversorgt und beruhigt. Die Sedierung war notwendig, um eine gefahrlose Rettung des panischen Pferdes zu ermöglichen. Dieser koordinierte Ansatz zwischen Tierarzt und Feuerwehr sollte sich als essenziell für den weiteren Verlauf der Rettung erweisen.
Die Fachgruppe Großtierrettung Bremen setzte bei ihrem Debüteinsatz auf moderne Technik und bewährte Zusammenarbeit. Mit Hilfe spezieller Gurtsysteme und Tragehilfen sicherte die Einheit das Tier gegen weiteres Abrutschen. Ein ortsansässiger Landwirt unterstützte die Aktion mit einem Teleskoplader – einem Hubgerät, das in solchen Lagen unverzichtbar ist.
Langsam und unter ständiger Kontrolle wurde das Pferd schließlich die Böschung hinaufgezogen. Für alle Beteiligten war es ein intensiver, aber reibungslos verlaufender Einsatz. Nach der erfolgreichen Rettung wurde das Tier erneut vom Tierarzt untersucht und seinem Besitzer übergeben. Die Feuerwehr vermeldete später, dass sich das Pferd gut erholt habe.
Seit Mitte Mai 2025 ist die Freiwillige Feuerwehr Bremen-Blockland offiziell um eine spezialisierte Einheit erweitert worden. Die Fachgruppe Großtierrettung wurde gegründet, um in Notlagen wie bei einem Pferd im Graben schnell und effizient helfen zu können. Ihr Aufgabenspektrum umfasst nicht nur die Rettung von Pferden, sondern auch von Rindern oder Wildtieren – überall dort, wo herkömmliche Ausrüstung an ihre Grenzen stößt.
Zur Ausstattung gehören unter anderem spezielle Gurte, Tragen und Seiltechniken, die auf die Anatomie und Bedürfnisse großer Tiere abgestimmt sind. Ebenso zentral ist die enge Zusammenarbeit mit Tierärzten sowie landwirtschaftlichen Betrieben, die oft das passende Gerät oder Know-how mitbringen.
Der Vorfall am Hodenberger Deich war mehr als nur ein Routineeinsatz – er war der erste echte Testfall für die neue Spezialeinheit und bewies, wie wertvoll deren Arbeit in kritischen Momenten sein kann. Dass ein Pferd im Graben landete, wurde zum Symbol für den erfolgreichen Start eines neuen Kapitels in der Tierrettung der Hansestadt.
Auch in Zukunft wird die Großtierrettung der Feuerwehr Bremen immer dann zum Einsatz kommen, wenn Tiernotfälle komplexes Fachwissen und Spezialtechnik erfordern. Der positive Ausgang dieses ersten Einsatzes macht deutlich: Die Stadt ist nun besser auf solche außergewöhnlichen Situationen vorbereitet.
Der Einsatz in Oberneuland hat gezeigt, dass eine spezialisierte Feuerwehr-Einheit Leben retten kann – auch das eines Pferdes. Wenn ein Pferd im Graben landet, zählt jede Minute und die richtige Ausrüstung. Dank der neuen Fachgruppe Großtierrettung Bremen und der perfekten Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Tierarzt und Landwirt wurde ein solcher Ernstfall mit Bravour gemeistert.
Die Zukunft der Tierrettung in Bremen hat damit offiziell begonnen – und sie beginnt mit einer Erfolgsgeschichte.