So vielfältig und kurios sind die Bezeichnungen für Tiergruppen

Tiergruppen im Deutschen haben oft ganz eigene Namen – von Rudel über Sippe bis Kolonie. Erfahre, was sie bedeuten.
Foto: Michelle Pitzel

Tiergruppen im Deutschen haben viele Namen – oft klingen sie kurios, manchmal sind sie präzise biologisch. Aber sie alle erzählen etwas über das Zusammenleben der Tiere. Wer sich näher mit Sprache oder Tierverhalten beschäftigt, stößt schnell auf spannende Begriffe wie „Rotte“, „Rudel“ oder „Schwarm“. Genau diese Vielfalt macht die Bezeichnungen für Tiergruppen im Deutschen so besonders.

Tier Gruppenbezeichnung
🐭 MausSippe
🐗 WildschweinRotte
🐧 PinguinKolonie
🐺 WolfRudel
🦁 LöweRudel
🦌 RehSprung
🐴 PferdHerde
🐄 RindHerde
🐑 SchafHerde
🐜 AmeiseKolonie, Armee
🐝 BieneSchwarm, Stock
🐟 FischSchwarm
🐬 DelfinSchule
🦆 Ente/GansSchoof
🦡 DachsKolonie, Clan
🐒 PavianTrupp
🐀 RatteSippe
🐓 HuhnSchar
🐋 WalSchule

Warum Tiergruppen im Deutschen unterschiedliche Namen tragen

Nicht jedes Tier lebt gleich. Und genauso unterschiedlich wie das Sozialverhalten ist auch die Sprache, die wir dafür gefunden haben. Während Raubtiere wie Wölfe im „Rudel“ leben, findet man Rehe im „Sprung“. Diese Begriffe entstammen teils der Jägersprache, teils der Biologie – und manchmal einfach dem Volksmund.

So ist beispielsweise das Wort „Rotte“ nicht einfach irgendein Synonym für Gruppe, sondern beschreibt bei Wildschweinen eine klar strukturierte, oft weiblich dominierte Gemeinschaft. Gleichzeitig verdeutlicht „Sippe“, dass es sich bei Mäusen oder Ratten meist um verwandte Tiere handelt, die gemeinsam in Bauen leben.

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Tiergruppen im Deutschen zeigen auf diese Weise, wie eng Sprache und Lebensweise miteinander verbunden sind. Anders gesagt: Wer das Tier kennt, versteht auch den Begriff besser.

Von Herden und Schwärmen – vertraute Begriffe für bekannte Tiere

Bei Nutztieren wie Schafen, Rindern oder Pferden ist der Begriff „Herde“ besonders verbreitet. Dieser Name steht für Schutz, Nähe und Orientierung – Eigenschaften, die für Pflanzenfresser überlebenswichtig sind. Gleiches gilt für den „Schwarm“ bei Fischen oder Vögeln: Auch hier geht es um Sicherheit und Orientierung in der Masse.

Beispiele wie die „Kolonie“ bei Pinguinen oder Ameisen gehen noch einen Schritt weiter. Denn sie zeigen, dass Tiergruppen im Deutschen auch ein Maß für Organisation und Arbeitsteilung sein können. Vor allem bei Insekten wie Bienen oder Termiten wird der Begriff oft mit sozialen Strukturen wie dem „Staat“ kombiniert.

Außerdem gibt es die „Schule“ – bei Delfinen oder Walen besonders treffend. Diese Gruppen sind lernfähig, dynamisch und meist sehr sozial. Und all diese Begriffe liefern dir auch ein Stück Lebensrealität der Tiere mit.

Tiergruppen im Deutschen können auch kreativ und kurios sein

Nicht alle Begriffe stammen jedoch aus der Wissenschaft. Einige kommen aus dem Englischen und haben sich durch Literatur oder Popkultur verbreitet. Darunter Begriffe wie ein „Parlament“ von Eulen oder ein „Turm“ von Giraffen.

Ein „Mord“ von Krähen? Oder eine „Unwahrscheinlichkeit“ von Gnus? Das klingt fast wie ein Witz – ist aber tatsächlich in englischsprachigen Tierlexika zu finden und manchmal auch in deutschen Kontexten anzutreffen. Tiergruppen im Deutschen haben also nicht nur eine sachliche, sondern auch eine fantasievolle Seite.

Allerdings sind diese Begriffe eher kurioser Natur. In offiziellen oder biologischen Zusammenhängen wirst du sie kaum hören. Trotzdem beweisen sie, dass Sprache auch im Tierreich Humor haben darf.

Was du aus den Begriffen für Tiergruppen im Deutschen lernen kannst

Wenn du dich für Tiere oder Sprache interessierst, ist diese Vielfalt ein echter Schatz. Denn sie zeigt, wie stark sich Beobachtung, Kultur und Kommunikation in der deutschen Sprache vermischen. Ob du nun über eine „Herde“ sprichst oder eine „Kolonie“ beobachtest – du beschreibst nicht nur eine Menge, sondern auch ein Verhalten.

Tiergruppen im Deutschen helfen dir also nicht nur beim richtigen Begriff, sondern geben auch Einblick in die Struktur der Tierwelt. Außerdem zeigen sie, wie flexibel und gleichzeitig präzise unsere Sprache sein kann.

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