
Winston Churchills Papagei Charlie konnte angeblich noch Jahrzehnte nach Churchills Tod Schimpfwörter rufen. Diese kuriose Geschichte hält sich bis heute hartnäckig. Ein Vogel, der britische Kriegstaktiken mitverfolgte und weiterhin fluchend gegen Hitler wetterte? Die Vorstellung sorgt gleichermaßen für Lacher und Zweifel. Doch was steckt hinter der Legende von Charlie, dem frechen Papagei?
Winston Churchill war nicht nur ein großer Staatsmann, sondern auch ein leidenschaftlicher Tierfreund. Auf seinem Landsitz Chartwell hielt er eine Vielzahl von Tieren, darunter Katzen, Hunde, Fische, Schweine und sogar einen Löwen. Besonders Vögel hatten es ihm angetan. Churchill liebte es, sie zu beobachten und mit ihnen zu interagieren.
Während des Krieges wurde der Papagei angeblich sogar im Umfeld von Churchills Büro gehalten. In Krisensitzungen soll Charlies Gezeter manchen General verblüfft oder gar empört haben, sehr zur Belustigung des Premierministers. Der bunte Vogel entwickelte sich so zu einer Art inoffiziellem Maskottchen. Seine frechen Ausbrüche lockerten die angespannte Stimmung in dunklen Zeiten etwas auf.
Laut verschiedenen Berichten verbrachte Churchill gerne Zeit mit seinem Papagei Charlie und brachte ihm absichtlich anstößige Worte bei. Besonders während des Zweiten Weltkriegs soll er Freude daran gehabt haben, wenn Charlie lautstark gegen Hitler wetterte.
Winston Churchills Papagei Charlie konnte angeblich noch Jahrzehnte nach Churchills Tod Schimpfwörter rufen. Sätze wie „Fuck Hitler“ oder „Fuck the Nazis“ sollen zu seinem Repertoire gehört haben. Es wird erzählt, dass Churchill seinen engsten Beratern und Generälen oft amüsiert den fluchenden Papagei präsentierte.
Es gibt Berichte, dass Charlie nicht nur im privaten Bereich fluchte, sondern auch während wichtiger Meetings zu hören war. Einige behaupten, Churchill habe Charlie sogar absichtlich während strategischer Gespräche in der Nähe gehalten, um die Stimmung aufzulockern.
Ein hochrangiger Militär soll sich einmal empört über die Wortwahl des Papageis geäußert haben. Churchill soll darauf mit einem Augenzwinkern geantwortet haben, dass Charlie eben ein wahrer Patriot sei. Ob sich diese Anekdote wirklich so zugetragen hat oder nur Teil der Legende ist, bleibt ungeklärt.
Nach Churchills Tod im Jahr 1965 verschwand Charlie aus der Öffentlichkeit. Erst 2004 tauchte der Papagei plötzlich wieder in den Medien auf. Berichten zufolge lebte er in einem Gartencenter in Surrey und war damals angeblich über 100 Jahre alt.
Besucher berichteten, dass Charlie nach wie vor lautstark Schimpfwörter krächzte – dieselben, die er angeblich von Churchill gelernt hatte. Besonders kurios: Seine Stimme soll stark an die des berühmten Premierministers erinnert haben.
Die Medien stürzten sich auf die Geschichte, und bald war Charlie wieder in aller Munde. Doch es gab Zweifel. Churchills Tochter Mary Soames meldete sich zu Wort und bestritt die Geschichte. Ihr Vater habe nie einen blauen Ara besessen, sondern nur kurzzeitig einen Graupapagei namens Polly.
Kritiker weisen darauf hin, dass es keine eindeutigen Belege gibt, die Charlies Verbindung zu Churchill bestätigen. Weder existieren Fotos noch offizielle Aufzeichnungen, die belegen, dass Charlie wirklich Churchills Papagei war. Zudem scheint das angebliche Alter von über 100 Jahren zwar bemerkenswert, aber dennoch unwahrscheinlich. Die Geschichte tauchte erst Jahrzehnte nach Churchills Tod auf, als Charlie bereits berühmt wurde. Vieles deutet darauf hin, dass der Besitzer des Gartencenters die Anekdote bewusst verbreitete, um den betagten Papagei bekannter zu machen. Dennoch bleibt die Vorstellung eines fluchenden Churchill-Papageis ein zu schönes Narrativ, um es nicht zu erzählen.
Papageien sind extrem intelligente Tiere mit einer außergewöhnlichen Lernfähigkeit. Besonders Aras können komplexe Laute und Sätze über Jahrzehnte speichern. Einmal gelernte Worte bleiben oft für immer im Repertoire eines Papageis. Die Vögel imitieren Stimmen erstaunlich genau, inklusive Tonfall und Betonung. Besonders emotionale oder häufig wiederholte Worte prägen sich tief in ihr Gedächtnis ein.
Ein bekanntes Beispiel für das Sprachvermögen von Papageien ist der berühmte Graupapagei Alex, der über 100 Wörter verstehen und kontextbezogen verwenden konnte. Es ist also durchaus denkbar, dass Charlie sich Schimpfwörter eingeprägt hatte – unabhängig davon, ob Churchill wirklich sein Lehrer war.
Charlie soll über 100 Jahre alt geworden sein – eine beeindruckende Zahl, aber ist das überhaupt möglich? Tatsächlich gibt es Papageienarten, die extrem alt werden können. Aras erreichen oft ein Alter von 50 bis 70 Jahren, während der älteste dokumentierte Papagei, ein Kakadu, 82 Jahre alt wurde. In unbestätigten Berichten ist sogar von Papageien die Rede, die über 100 Jahre alt geworden sein sollen.
Wenn Charlie tatsächlich ein Churchill-Zeitzeuge war, müsste er bereits um 1899 geboren worden sein. Das wäre zwar außergewöhnlich, aber nicht unmöglich. Dennoch bleibt die Frage offen, ob er wirklich das hohe Alter erreichte oder ob es sich um eine Übertreibung handelt.
Ob die Geschichte wahr ist oder nicht – sie hat sich fest in der Popkultur verankert. Die Vorstellung eines Papageis, der Jahrzehnte nach Churchills Tod noch gegen Hitler schimpft, ist einfach zu unterhaltsam, um sie zu vergessen.
Winston Churchills Papagei Charlie konnte angeblich noch Jahrzehnte nach Churchills Tod Schimpfwörter rufen. Vielleicht war Charlie gar nicht Churchills Haustier, aber er hat trotzdem seinen Platz in den kuriosesten Tiergeschichten der Geschichte sicher.
Für Tierfreunde und Geschichtsinteressierte bleibt Charlies Geschichte ein faszinierendes Beispiel für die erstaunliche Intelligenz und das Langzeitgedächtnis von Papageien. Und selbst wenn Charlie nicht wirklich Churchills Papagei war – sein Vermächtnis lebt weiter.