Der illegale Handel mit Haustieren, insbesondere der illegale Welpenhandel, stellt auch in Deutschland ein gravierendes Problem dar. Unter katastrophalen Bedingungen gezüchtet und viel zu jung verkauft, leiden die Tiere massiv, während skrupellose Händler hohe Gewinne erzielen.
Der illegale Welpenhandel boomt, auch in Deutschland. Viele der Hunde stammen aus Osteuropa, wo sie in sogenannten „Vermehrerstationen“ unter grausamen Bedingungen gezüchtet werden. Die Züchter trennen die Welpen oft zu früh von ihren Müttern, ohne sich um ausreichende Impfungen und medizinische Versorgung zu kümmern. Sie werden über Online-Portale, Kleinanzeigen und dubiose Kanäle verkauft.
Die Folgen für die Tiere sind gravierend: Viele leiden an schweren Krankheiten wie Parvovirose oder Staupe, die durch fehlende Impfungen begünstigt werden. Zudem entwickeln sie aufgrund des schlechten Starts ins Leben häufig Verhaltensprobleme. Auch die neuen Besitzer werden getäuscht und stehen vor hohen Tierarztkosten oder gar dem Verlust ihres neuen Haustieres.
Die Bekämpfung des illegalen Welpenhandels erfordert entschlossene Maßnahmen, die alle Akteure einbinden. In Deutschland könnten folgende Schritte besonders wirksam sein:
Um den Welpenhandel einzudämmen, sind strengere gesetzliche Regelungen notwendig:
Viele Käufer wissen nicht, dass sie durch den Kauf eines „günstigen“ Welpen den illegalen Handel unterstützen. Informationskampagnen könnten dazu beitragen, das Bewusstsein für die Problematik zu schärfen. Verbraucher sollten lernen, seriöse Züchter zu erkennen und zu verstehen, welche Risiken mit dem Kauf aus fragwürdigen Quellen einhergehen.
Tierheime und Tierschutzorganisationen spielen eine entscheidende Rolle bei der Versorgung von beschlagnahmten Welpen. Diese Einrichtungen benötigen mehr finanzielle Mittel und personelle Unterstützung, um ihre wichtige Arbeit fortzusetzen.
Da viele Welpen aus Osteuropa stammen, ist diesbezüglich eine enge Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern entscheidend. Gemeinsame Initiativen zur Schließung illegaler Zuchtanlagen und zur Sensibilisierung der Bevölkerung in diesen Ländern können helfen, das Problem an der Wurzel zu bekämpfen.
Ein gravierendes Problem im Zusammenhang mit dem Welpenhandel ist die Qualzucht. Bestimmte Rassen, wie Möpse oder Französische Bulldoggen, werden gezielt auf Merkmale gezüchtet, die ihre Gesundheit beeinträchtigen, wie Atemprobleme durch verkürzte Schnauzen. Solche Praktiken gilt es durch strengere Zuchtstandards zu verhindern.
Um solche unseriösen Praktiken und insbesondere den illegalen Welpenhandel zu bekämpfen, ist die Förderung von legalen, artgerechten Zuchtstandards. Dazu gehören:
Auch Verbraucher spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den illegalen Welpenhandel. Wer einen Welpen anschaffen möchte, sollte Welpen aus Tierheimen oder Tierschutzorganisationen adoptieren oder seriöse Züchter aufsuchen, die bereit sind, ihre Haltung und Zuchtmethoden zu zeigen. Dabei ist es wichtig, dass Welpen bei der Übergabe geimpft und gechippt sind und einen EU-Heimtierausweis haben. Dagegen ist der Kauf über Online-Portale sowie von dubiosen Händlern zu vermeiden.
Die Bekämpfung des illegalen Welpenhandels in Deutschland erfordert eine enge Zusammenarbeit von Regierungen, Tierschutzorganisationen und Verbrauchern. Strengere Gesetze, Aufklärung der Öffentlichkeit und die Förderung artgerechter Zuchtstandards sind essenziell, um das Leid der Tiere zu beenden und ein verantwortungsvolles Miteinander von Mensch und Tier zu fördern.