Die Generation Z, geboren zwischen 1997 und 2012, setzt zunehmend auf Haustiere statt auf Kinder. Dieser Trend ist ein deutliches Zeichen dafür, wie finanzielle Unsicherheiten und globale Herausforderungen die Lebensentscheidungen dieser Generation beeinflussen. Der Kinderwunsch wird häufig verschoben, während Haustiere als Lebensbegleiter immer wichtiger werden. Besonders in den USA zeigt sich dieser Wandel: Rund 45,5 Prozent der Haushalte besitzen einen Hund, und 32,1 Prozent eine Katze.
Für Gen Z sind Haustiere mehr als nur Tiere – sie sind Familienmitglieder. Die emotionale Bindung wird durch finanzielle Investitionen deutlich: Durchschnittlich geben Mitglieder dieser Generation 178 US-Dollar (etwa 173 Euro) monatlich für ihre Haustiere aus. Dieser Betrag liegt weit über den Ausgaben älterer Generationen. Haustiere erfüllen das Bedürfnis nach Nähe und Verantwortung, ohne die langfristigen Verpflichtungen, die Kinder mit sich bringen.
Der Kinderwunsch der Gen Z wird durch steigende Lebenshaltungskosten und berufliche Unsicherheiten erschwert. Studienkredite und hohe Mietpreise stellen finanzielle Hürden dar, die es jungen Erwachsenen schwer machen, eine Familie zu gründen. Auch globale Unsicherheiten wie der Klimawandel und politische Instabilität tragen dazu bei, dass viele den Kinderwunsch verschieben.
Die Situation am Arbeitsmarkt verstärkt diese Entwicklung. Über ein Drittel der Entlassungen im Jahr 2023 betraf mittlere Managementpositionen, was die Karriereaussichten vieler junger Fachkräfte erschwert. Gen Z sucht deshalb nach stabilen und langfristigen Arbeitsplätzen, was oft Vorrang vor einer Familiengründung hat. Haustiere bieten dabei eine Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und emotionale Erfüllung zu finden.
Der gesellschaftliche Wandel spiegelt sich auch in der Berufswahl der Generation Z wider. Der Tierarztberuf ist einer der gefragtesten Berufe für 2025. Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 139.999 US-Dollar (etwa 136.000 Euro) und einer hohen Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt ist dieser Beruf besonders attraktiv. Zwischen 2021 und 2024 stieg die Zahl der Stellenausschreibungen für Tierärzte um 124 Prozent.
Der Beruf des Tierarztes passt perfekt zu den Werten der Generation Z, die emotionale Bindungen zu Tieren und nachhaltige Entscheidungen schätzt. In Deutschland gehört die Tiermedizin ebenfalls zu den beliebtesten Studienrichtungen. Haustiere statt Kinder sind nicht nur ein persönlicher Lebensstil, sondern auch eine Grundlage für berufliche Entscheidungen.
Haustiere sind für Gen Z nicht nur Lebensbegleiter, sondern auch ein Symbol für die Werte dieser Generation. Während der Kinderwunsch verschoben wird, stehen Hunde und Katzen im Mittelpunkt moderner Lebensentwürfe. Dieser Trend beeinflusst nicht nur das Konsumverhalten, sondern auch die sozialen Beziehungen und die Arbeitswelt. Haustiere statt Kinder – diese Entscheidung zeigt, wie sich die Generation Z an eine sich wandelnde Welt anpasst.