Die Vogelgrippe beim Schaf ist jetzt Realität. In Großbritannien wurde erstmals ein Tier dieser Art positiv auf das Virus H5N1 getestet. Entdeckt wurde der Fall auf einem Bauernhof in der Grafschaft Yorkshire, wo bereits infiziertes Geflügel gehalten wurde. Der Vogelgrippefall wirft neue Fragen zur Verbreitung des Virus unter Säugetieren auf.
Der betroffene Betrieb in Yorkshire steht unter genauer Beobachtung. Bereits zuvor waren auf dem Gelände mehrere Vögel mit dem Virus infiziert. Bei einer Routinekontrolle wurde schließlich auch die Vogelgrippe beim Schaf festgestellt. Das Tier wurde getötet und untersucht. Bislang gibt es keine weiteren positiven Fälle in der Herde, doch die Behörden sind alarmiert.
Das Virus H5N1 breitet sich seit Jahren unter Vögeln aus. Zunehmend sind aber auch andere Tierarten betroffen. Neben Nerzen, Robben, Hunden, Katzen und Milchkühen ist nun auch ein Schaf infiziert – ein Novum. Die Vogelgrippe beim Schaf könnte also mehr als ein Einzelfall sein. Vielmehr könnte sie Hinweise darauf liefern, wie weit sich das Virus noch entwickeln kann.
Laut Experten besteht derzeit nur ein geringes Risiko für den Menschen. Allerdings wird geraten, tote oder kranke Wildtiere keinesfalls zu berühren. Auch Tierhalter sollten aufmerksam sein. Wer Symptome erkennt, sollte umgehend die Behörden informieren – besonders dann, wenn es um mögliche Fälle von Vogelgrippe beim Schaf oder anderen Nutztieren geht.
Um die Ausbreitung zu verhindern, wurden verschärfte Biosicherheitsmaßnahmen eingeführt. Bauern und Halter müssen strenge Hygieneregeln einhalten. Diese gelten für Geflügel ebenso wie für Schafe. Die Vogelgrippe beim Schaf verdeutlicht, wie wichtig es ist, alle Tierarten regelmäßig zu überwachen – auch jene, die bisher nicht im Fokus standen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) wurden über den Fall informiert. Beide beobachten die globale Lage genau. Die Vogelgrippe beim Schaf wurde in ihre Risikobewertung aufgenommen. Möglich ist, dass künftig auch Schafe stärker in Präventionsstrategien eingebunden werden.
Abgesehen vom konkreten Fall in Großbritannien zeigt sich eine größere Entwicklung: Das Virus wandert weiter in neue Tierarten. Die Vogelgrippe beim Schaf könnte ein Vorbote sein – für weitere Übertragungen, auch auf Tiere mit engem Kontakt zum Menschen. Deshalb wird weltweit diskutiert, wie Tierhaltung angepasst werden muss, um größere Ausbrüche zu verhindern.