Tierheime in Not: Verletzte und ausgesetzte Tiere füllen die Kapazitäten

Tierheim Troisdorf in Not: steigende Kosten, ausgesetzte Tiere, fehlende Kastrationen. Fundkatze Milky kämpft ums Überleben.
Foto: Alexa

Schwer verletzter Vogel ins Tierheim Troisdorf gebracht

Ein Mann brachte einen schwer verletzten Vogel ins Tierheim Troisdorf. Das Tier hatte eine schwere Beinverletzung, die eine Behandlung durch einen Tierarzt erforderte. Experten prüften, ob eine Genesung möglich ist oder eine Einschläferung notwendig wird. Der Finder hinterließ seine Kontaktdaten, um sich nach dem Zustand des Vogels zu erkundigen.

Tierheime stehen vor der Belastungsgrenze

Das Tierheim Troisdorf ist, wie viele andere Einrichtungen, stark ausgelastet. Hohe Tierarztkosten, eine steigende Anzahl an Fundtieren und fehlende Kastrationen verschärfen die Lage. Die Kapazitäten reichen oft nicht aus, um alle Tiere optimal zu versorgen. Ohne Spenden und ehrenamtliche Helfer wäre die Situation nicht zu bewältigen.

Fall Milky: Kätzchen mit Leberfehlbildung gerettet

Ein besonders tragischer Fall ist die kleine Katze Milky. Sie wurde mit nur vier Wochen auf einer Müllkippe gefunden. Der Verein Tierschutz Siebengebirge nahm sich ihrer an und leitete umfangreiche medizinische Maßnahmen ein. Bei Untersuchungen stellte sich heraus, dass Milky an einer schweren Leberfehlbildung leidet. Eine Operation war notwendig, um ihr Leben zu retten. Dank Spenden konnte die Behandlung finanziert werden.

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Zahl der Fundtiere hat sich verdoppelt

Die Zahl der aufgenommenen Katzen in Tierheimen hat sich zwischen 2022 und 2024 verdoppelt. Steigende Tierarztkosten, nicht durchgeführte Kastrationen und vermehrte Abgaben aufgrund von Umzügen oder Trennungen tragen zu dieser Entwicklung bei. Viele Tierhalter unterschätzen den finanziellen und zeitlichen Aufwand für die Haltung eines Haustieres.

Problem: Fehlende Kastrationen führen zu unkontrollierter Vermehrung

Sowohl bei Katzen als auch bei Hunden ist eine fehlende Kastration problematisch. Viele Halter haben falsche Vorstellungen über den richtigen Zeitpunkt für den Eingriff. Unkastrierte Tiere vermehren sich unkontrolliert, was die Tierheime vor große Herausforderungen stellt. Eine frühzeitige Kastration kann viel Leid verhindern.

Unüberlegte Tieranschaffungen führen zu Abgaben

Oft werden Tiere aus praktischen Gründen abgegeben. Ein Hund passt nicht mehr ins Alltagsleben, eine Katze ist doch zu viel Arbeit oder Allergien treten auf. Tierheime raten dazu, sich vor der Anschaffung gründlich zu informieren. Ein Haustier ist eine langfristige Verantwortung und sollte nicht aus einer Laune heraus angeschafft werden.

Ausgesetzte Tiere statt Abgabe ins Tierheim

Viele Tiere werden einfach ausgesetzt, anstatt sie ins Tierheim zu bringen. Dies stellt ein großes Problem dar, denn Pfleger müssen oft schwer kranke oder verletzte Fundtiere aufziehen. Die Belastung für die Mitarbeiter ist enorm. Verantwortungsbewusste Halter sollten sich direkt an ein Tierheim oder eine Tierschutzorganisation wenden, wenn sie ihr Tier nicht mehr halten können.

Registrierung von Haustieren: Chippen allein reicht nicht

Eine Kennzeichnung mit einem Mikrochip ist wichtig, aber nicht ausreichend. Nur wenn das Tier auch in einem Register eingetragen ist, können Besitzer schnell ermittelt werden. Viele gefundene Tiere haben zwar einen Chip, sind aber nicht registriert. Dadurch verzögert sich die Rückführung zum Besitzer erheblich.

Dauerhafte Überfüllung: Mehr Notfälle als Vermittlungen

Tierheime kämpfen mit einer ständigen Überfüllung. Auf jedes vermittelte Tier kommen gleich mehrere neue Notfälle. Vor allem Katzenbabys und verletzte Wildtiere sorgen für Engpässe. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sind Spenden und ehrenamtliche Helfer dringend erforderlich.

Spenden helfen, aber Kapazitäten bleiben begrenzt

Obwohl die Spendenbereitschaft hoch ist, sind die finanziellen und räumlichen Mittel vieler Tierheime begrenzt. Tierarztkosten steigen erheblich, was eine enorme Herausforderung darstellt. Ohne ausreichende Unterstützung drohen vielen Einrichtungen finanzielle Engpässe.

Verantwortung der Halter: Mehr Aufklärung notwendig

Viele Menschen nehmen sich zu wenig Zeit, um sich mit den Herausforderungen der Tierhaltung auseinanderzusetzen. Dennoch gibt es auch Fälle, in denen eine Abgabe aus nachvollziehbaren Gründen erfolgt. Wichtig ist eine bessere Aufklärung über die Verantwortung, die mit einem Haustier einhergeht. Wer ein Tier adoptiert, sollte sich der langfristigen Verpflichtung bewusst sein.

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